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Braunschweig: Ermittlungen gegen angebliches Missbrauchs-Opfer


Opfer wird zur Täterin
Neue Ermittlungen gegen junge Frau in Missbrauchsfall

Von t-online, jon

12.11.2024Lesedauer: 1 Min.
Ehepaar erneut wegen Vergewaltigung von Tochter vor GerichtVergrößern des Bildes
Vor dem Landgericht Braunschweig (Archivbid): Die zunächst angeklagten Eltern wurden inzwischen freigesprochen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das angebliche Opfer. (Quelle: Christian Brahmann/dpa/dpa-bilder)

Gegen das angebliche Opfer eines Missbrauchsskandals in Niedersachsen laufen Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft prüft unter anderem den Vorwurf der falschen Verdächtigungen.

Knapp zwei Monate nach dem Freispruch eines Paares in Niedersachsen vor dem Landgericht Braunschweig, das seine Tochter schwer missbraucht haben soll, rückt nun wohl das Opfer in den Fokus der Ermittlungen. Neben dem angeklagten Paar ermittelte die Staatsanwaltschaft damals in 88 Fällen gegen elf weitere Tatverdächtige. Das mutmaßliche Opfer hatte während eines Psychiatrie-Aufenthaltes 2019 in Lüneburg ausgesagt, dass sie Opfer ritueller Gewalt geworden und von Kindesbeinen an als Sex-Sklavin gehalten worden sei.

Wie es nun in einem Bericht der "Braunschweiger Zeitung" heißt, sollen inzwischen fünf Anzeigen gegen die heute 26-Jährige vorliegen. Das bestätigte dem Blatt die Staatsanwaltschaft. Demnach soll es in den jetzt laufenden Ermittlungen gegen die junge Frau um falsche Verdächtigungen, üble Nachrede und Verleumdung gehen.

Mehrere Personen erstatten Anzeige gegen 26-Jährige

Unter den Personen, die die Anzeige gegen die 26-Jährige gestellt haben sollen, befinden sich den Angaben zufolge ihr Ex-Mann, ihre frühere Anwältin, die Eltern ihrer ehemaligen Lebensgefährtin sowie deren Patenonkel. Wie es heißt, sollen diese Personen entweder selbst der Vergewaltigung beschuldigt worden sein oder die 26-Jährige soll die Anschuldigungen gegenüber Zeugen getätigt haben.

Die Staatsanwaltschaft plane zudem zu prüfen, ob sie von Amts wegen ein Verfahren gegen die 26-Jährige einleitet, sobald das schriftliche Urteil des Landgerichts vorliegt. Die freigesprochene Mutter und der Adoptivvater hätten bislang keine Anzeige erstattet. Anwalt Volker Wulf sagte laut dem Bericht: "Die beiden wollen erst einmal zur Ruhe kommen. Dann sehen wir weiter."

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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