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Wasserwelt in Braunschweig: Vergewaltigung? Kritik am Vorgehen der Behörden


Vorfall in Schwimmbad
Mutmaßliche Vergewaltigung: Soziologin kritisiert Vorgehen

Von t-online, tzo

Aktualisiert am 11.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Spinde und Umkleidekabinen in einem Schwimmbad (Symbolbild): Der Bademeister hielt den Verdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei fest.Vergrößern des BildesSpinde und Umkleidekabinen in einem Schwimmbad (Symbolbild): Der Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung in Braunschweig ist Diskussionsstoff. (Quelle: Oliver Mengedoht/imago-images-bilder)

In der Braunschweiger Wasserwelt soll ein Jugendlicher ein Mädchen vergewaltigt haben. Die Behörden geraten wegen ihres Umgangs mit dem Fall in die Kritik.

Nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung in einer Umkleidekabine der Braunschweiger Wasserwelt wird über das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter diskutiert. Die zentrale Frage: War es richtig, den Fall, der sich bereits drei Wochen vor Bekanntwerden abgespielt hatte, zunächst nicht öffentlich zu machen?

Für die Braunschweiger Soziologin und Buchautorin Christina Mundlos ist klar: "Sexuelle Gewalt findet oft im privaten Raum statt und ist auch dann von öffentlichem Interesse." Dies gelte insbesondere im konkreten Fall, bei der sich die mutmaßliche Tat sogar im öffentlichen Raum abgespielt hat, sagt die Autorin t-online.

Mundlos kann Vorgehen nicht nachvollziehen

Mundlos kann das Vorgehen der entsprechenden Instanzen daher nicht nachvollziehen. Besonders, wenn der Tatverdächtige weder festgenommen wurde noch Hausverbot erhalten habe, müssten Frauen die Chance erhalten, "sich und ihre Kinder zu schützen", so Mundlos' klarer Appell.

Die Polizei hatte den Sachverhalt aufgrund des Alters der minderjährigen Tatbeteiligten sowie des Schicksals der betroffenen Familie nicht proaktiv veröffentlicht, wie ein Sprecher auf Nachfrage von t-online mitteilte.

Aus Mundlos' Sicht habe das "wochenlange Verschweigen" dann seinen Zweck verfehlt, wenn es Stimmungsmache verhindern und politischer Instrumentalisierung vorbeugen sollte. In diesem Fall hätte es vielmehr dazu beigetragen, dass die "Bevölkerung stutzig" werde. "An Frauen und Kinder wurde wiederum gar nicht gedacht", sagt die 42 Jahre alte Autorin des Buches "Mütter klagen an", die auf ihrem Instagram-Kanal offen zur Diskussion des Themas aufruft.

Vergewaltigung in der Wasserwelt? So ist der Ermittlungsstand

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig gab am Dienstag auf erneute Nachfrage einen Einblick in den aktuellen Stand der Ermittlungen. So stehe ein 15-jähriger Syrer unter Verdacht, ein 12-jähriges Mädchen zunächst im Wasser sexuell belästigt und später in der Umkleidekabine vergewaltigt zu haben.

"Die weiteren Hintergründe, insbesondere der genaue Geschehensablauf, sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen", teilte ein Sprecher mit. Das Abgleichen von Spuren sowie die Auswertung der Aufnahmen von Überwachungskameras des Schwimmbades stünden noch aus.

"Außerdem werden Zeugen vernommen und der Beschuldigte hat Gelegenheit, sich – über seinen Verteidiger – zu der Tat zu äußern", ergänzte der Sprecher. Der 15-Jährige ist nach wie vor auf freiem Fuß, da laut Angaben der Staatsanwaltschaft kein dringender Tatverdacht bestünde und folglich keine Haftgründe vorlägen.

Identität von Straftätern

Wann werden der Name oder die Herkunft eines Straftäters in einem Artikel erwähnt, und wann nicht? Dafür gibt es transparente Regeln, die Sie hier finden.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig
  • Telefonat mit der Polizei Braunschweig
  • Anfrage bei Soziologin und Buchautorin Christina Mundlos
  • Instagram-Kanal von Christina Mundlos: @umgang_sorgerecht_coaching
  • frühere t-online-Artikel
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