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Klassische Musik an Berliner U-Bahnhöfen: Das ist der Grund


Für angenehmeres Warten
Berliner U-Bahnhöfe werden mit Musik beschallt

Von t-online, ASS

21.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Blick in den U-Bahnhof Unter den Linden (Archivbild): Die BVG sorgt mit einem ungewöhnlichen Projekt für Aufsehen.Vergrößern des Bildes
Blick in den U-Bahnhof Unter den Linden (Archivbild): Die BVG sorgt mit einem ungewöhnlichen Projekt für Aufsehen. (Quelle: Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)
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Kurioser Pilotversuch in Berlin: In vier U-Bahnhöfen lässt die BVG künftig testweise klassische und Lounge-Musik laufen. t-online erklärt, was das bringen soll und welche Stationen dabei sind.

Hektischer Bahnhofsbetrieb, einrollende U-Bahnen und im Hintergrund die zarten Klänge klassischer Musik: So läuft es ab sofort in vier Berliner U-Bahnhöfen, denn die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben ein ungewöhnliches Pilotprojekt gestartet.

Seit Montag testet die BVG, ob sie ihren Fahrgästen die Wartezeit mit dezenter Musik versüßen kann. Wie das Unternehmen mitteilte, haben Musikexperten des Senders Klassik Radio dafür vier Musikprogramme zum Beispiel aus klassischer oder Lounge-Musik kuratiert. Zu hören sind sie seit Montag an den U-Bahnhöfen Strausberger Platz, Südstern, Moritzplatz und Unter den Linden.

Wechselnde Musikstile erklingen in Berliner U-Bahnhöfen

Auf den verschiedenen Bahnhöfen soll es unterschiedliche Musikstile zu hören geben. "Dem Testcharakter entsprechend wurden vier Stationen gewählt, die sich nicht nur baulich und somit akustisch unterscheiden", erklärt die BVG.

"Sie haben auch verkehrlich eine jeweils andere Bedeutung, vom innerstädtischen Bahnhof unter dem Boulevard bis zum Bahnhof in einem Mischgebiet mit hohem Gewerbeanteil. Dabei gibt es keine feste Zuordnung des musikalischen Ambientes – Musikstile und Bahnhöfe werden im Laufe des Versuchs wechselnd kombiniert."

Damit die Bahnhofsdurchsagen verständlich bleiben und sich blinde sowie sehbehinderte Menschen weiterhin am Bahnsteig orientieren können, werde die Musik bei Ansagen, der Einfahrt und dem Aufenthalt eines Zuges automatisch ausgeblendet und unterbrochen, betont die BVG. Die Fahrgäste dürfen dann entscheiden, ob der Test auch auf andere Berliner U-Bahnhöfe ausgeweitet werden soll. Dazu werde es in den kommenden sechs Monaten eine Befragung geben.

Beschallung könnte Kriminelle, aber auch Obdachlose vertreiben

Bei der Bespielung der U-Bahnhöfe mit Musik könnte es jedoch nicht nur um ein angenehmes Klang-Erlebnis für die Fahrgäste gehen. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, hatte die BVG bereits 2007 angekündigt, zwei Stationen mit Klassik zu beschallen und dabei auch auf "den psychologischen Effekt" zu setzen.

Erfahrungen aus anderen Großstädten hätten gezeigt, dass die Dauerbeschallung etwa Drogendealern oder Obdachlosen derart auf die Nerven ging, dass sie sich einen anderen Aufenthaltsort suchten. Dadurch fühlten sich die Fahrgäste sicherer, hatte eine Sprecherin gegenüber der Zeitung erklärt.

Schon damals hatte es dafür Kritik vom Fahrgastverband IGEB gegeben. Klassische Musik allein könne es nicht sein, hieß es. Die BVG müsse ebenfalls wieder mehr Personal auf den Berliner U-Bahnhöfen einsetzen. Nach Angaben der BVG sind derzeit in ganz Berlin täglich 250 Sicherheitskräfte in gelb-blauer Dienstkleidung unterwegs.

Verwendete Quellen
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