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Berlin: BVG weist Verdi-Forderungen zurück – ÖPNV-Streik wahrscheinlicher


Streik wird wahrscheinlicher
BVG weist Verdi-Forderungen zurück: "Nicht finanzierbar"

Von dpa
11.01.2025 - 07:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Trams der Berliner Verkehrsbetriebe BVG stehen auf dem Betriebsbahnhof Lichtenberg in Berlin, 29.02.2024.Vergrößern des Bildes
Stillstand bei der BVG (Archivbild): In Berlin drohen Streiks im öffentlichen Personennahverkehr. (Quelle: IMAGO/Florian Gaertner)
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Bislang haben die Berliner Verkehrsbetriebe die Tarifforderungen der Gewerkschaft Verdi nicht kommentiert. Nun äußert sich die Personalvorständin. Und macht klar: Die Vorstellungen liegen weit auseinander.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben die Forderungen der Gewerkschaft Verdi für die bevorstehende Tarifrunde zurückgewiesen. "Die aktuelle Verdi-Forderung ist nicht finanzierbar", sagte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Ich glaube, das ist für die Gewerkschaft auch keine Schock-Erkenntnis, sondern das wird Verdi bewusst sein." Man werde sich während der Verhandlungen aufeinander zubewegen müssen.

Auftakt der Tarifverhandlungen ist am Mittwoch (15. Januar). Ein zeitnaher Warnstreik wird mit der klaren Positionierung der BVG immer wahrscheinlicher. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt hatte sich zuletzt kämpferisch gezeigt und die Streikbereitschaft der Belegschaft betont.

Verdi: Forderungen summieren sich auf 250 Millionen Euro

Verdi geht mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr in die Tarifrunde. Zudem will die Dienstleistungsgewerkschaft ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen. Die Forderungen belaufen sich nach Verdi-Angaben auf 250 Millionen Euro jährlich. 2023 lagen die Personalkosten bei der BVG laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro.

Die Berliner Verkehrsbetriebe hatten die Forderungen seit Monaten unkommentiert gelassen. Zeller-Grothe sagte der dpa nun: "Wenn man sich die Lage des Landes, aber auch der BVG anguckt: Da liegen wir weit auseinander. Wird es trotzdem eine Lösung geben? In jedem Fall."

Die Vorständin räumte zugleich ein, dass man beim Thema Entgelt Nachholbedarf habe – "auch, weil in den letzten Runden der gemeinsame Fokus auf der Reduzierung der Arbeitszeit lag". Hier sei die BVG mit einer 37,5-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich Branchenführerin. Die letzte Entgeltrunde war noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation.

Erst im vergangenen Jahr hatte Streik Berlin lahmgelegt

Für die Verhandlungen sind nach Verdi-Angaben bis zum 10. April sechs Termine angesetzt. Nach dem Auftakt soll es am 31. Januar weitergehen. Parallel laufen auch die Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen.

Verdi hatte den öffentlichen Personennahverkehr in Berlin bereits im vergangenen Jahr zweimal weitgehend lahmgelegt. Damals verhandelte die Gewerkschaft mit der BVG für die rund 16.000 Beschäftigten des Nahverkehrsunternehmens nicht über eine Entgelterhöhung, sondern um die Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber und Gewerkschaft einigten sich im April unter anderem auf mehr Wendezeit zwischen den Routen, Urlaubsgeld und zusätzliche Urlaubstage.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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