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Berlin: Polizei schließt Ermittlungen um tote Familie aus Senzig ab


Schüsse in Königs Wusterhausen
Polizei schließt Ermittlungen um tote Familie ab

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 09.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Bürger veranstalteten eine Gedenkfeier: Die Polizei hat im Fall der toten Familie die Ermittlungen abgeschlossen.Vergrößern des Bildes
Bürger veranstalteten eine Gedenkfeier: Die Polizei hat im Fall der toten Familie die Ermittlungen abgeschlossen. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)

In der Nähe von Berlin waren fünf Leichen entdeckt worden: Ein Vater hatte seine gesamte Familie und sich selbst getötet. Nach monatelangen Ermittlungen kann die Polizei nun den Fall abschließen.

Nach dem gewaltsamen Tod einer fünfköpfigen Familie aus Königs Wusterhausen in Brandenburg sind die polizeilichen Ermittlungen zu dem Fall abgeschlossen. Es war noch offen, ob die tödlichen Schüsse tatsächlich aus der in dem Haus gefundenen Kurzwaffe abgefeuert wurden. "Nach den jüngsten Ergebnissen ist die aufgefundene Waffe die Tatwaffe", sagte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Dienstag der dpa.

Nach den Ermittlungen sei die Ehefrau des Familienvaters nicht in die Tat involviert gewesen. Die Staatsanwaltschaft will die Akten nun noch einmal prüfen und das Verfahren dann gegebenenfalls einstellen. Das werde in den kommenden Wochen entschieden, so Bantleon.

Tote Familie bei Berlin: Vater schrieb Abschiedsbrief

Anfang Dezember waren in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Senzig fünf Leichen entdeckt worden: drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren, ein 40-jähriger Mann und seine gleichaltrige Frau. Der Familienvater soll erst die Kinder und seine Frau und anschließend sich selbst mit einer Schusswaffe getötet haben. In einem Abschiedsbrief soll der Vater seine Sorge vor einer Verhaftung mitgeteilt haben, weil er das Impfzertifikat seiner Frau habe fälschen lassen.

Antisemitismus war nach Angaben der Brandenburger Polizei einer der Gründe für die Tat. Grundlage für diese Bewertung war die Auswertung von Chatverläufen auf dem Handy des Mannes – danach war er davon überzeugt gewesen, dass es im Zusammenhang mit der staatlichen Impfkampagne eine jüdische Weltverschwörung gebe.

Beratungsstellen forderten lückenlose Aufklärung

"Es war ein Motivbündel", sagte Bantleon. In seinem Abschiedsbrief hatte der 40-jährige Familienvater neben der Angst vor einer Verhaftung geschrieben, er habe Angst davor, dass seine Kinder zwangsgeimpft und ihm weggenommen werden.

Opferberatungsstellen in Brandenburg fordern, dass der Fall lückenlos aufgeklärt wird, vor allem mit Blick darauf, inwiefern Corona-Leugnende sowie rechte Netzwerke an der Radikalisierung des Täters beteiligt waren. Bürger fanden sich zu einer Gedenkveranstaltung in der evangelischen Kirche im Ortsteil Senzig zusammen. Diese fand nur rund zweieinhalb Kilometer vom Wohnhaus der Familie entfernt statt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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