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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bislang keine Konsequenzen "Grauer Wolf" bei der Berliner Polizei entdeckt
Extremistische Symbole und Handzeichen, martialische Videos – und eine Dienstwaffe. Das mutmaßliche Video eines Berliner Polizisten hat es in sich. Jetzt wird gegen den Mann ermittelt.
Ein Anhänger der türkisch-nationalen Bewegung "Graue Wölfe" soll bei der Berliner Polizei arbeiten. Die Ermittler kamen dem Mann durch eine Reihe von Netzbeiträgen auf die Schliche. In einem der Videos sind Panzer, Hubschrauber und Gefechtsszenen zu sehen. Die brutale Niederschlagung eines Aufstandes.
Zu hören ist dabei türkischer Rap. Einer der beteiligten Künstler nennt sich Tolga. Auch er ist im Video zu sehen, salutierend vor einer Flagge der Türkei. Das Problem: Er arbeitet bei der Berliner Polizei. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei t-online. Demnach arbeite der Mann als Tarifbeschäftigter beim Zentralen Objektschutz.
"Er ist also für die Bewachung sensibler Objekte zuständig", so der Sprecher. Sensible Objekte sind beispielsweise ausländische Botschaften, aber auch Moscheen.
Der Text, den Tolga rappt, hat es laut "Welt" in sich. "Diejenigen, die dem Ungläubigen gehorchen, werden durch die Türken geschlachtet. Wir geben unser Leben für Gott, für jeden Märtyrer wird abgerechnet."
Berliner Polizist: Fotos mit Dienstwaffe und extremistischen Runen
Bei Facebook zeige sich der Mann auch mit nationalistischen Symbolen, heißt es in dem Bericht der Zeitung weiter. Etwa vor einer Flagge, auf der drei Halbmonde und ein Wolf zu sehen sind. Ein Zeichen der radikalen "Ülkücü"-Bewegung. Der Verfassungsschutz rechnet sie dem ausländischen Rechtsextremismus zu.
Andere Fotos, die der "Welt" vorliegen, zeigen den Berliner in Polizeiuniform. Teilweise mit Handschellen und Dienstwaffe. Die Aufnahmen stelle er demnach selbst ins Netz. Auf einem Bild steht der Mann laut dem Bericht mit Waffe im Schulterholster vor dem Spiegel – auf seinem T-Shirt alttürkische Runen, auch sie ein Zeichen der Grauen Wölfe.
Einsatzgebiet: Die Bewachung "sensibler Objekte"
Der Fall wird laut Berliner Polizei derzeit geprüft. "Der Wolfsgruß stellt, anders als der Hitlergruß, keine Straftat als solches dar", erklärte der Polizeisprecher. "Als Polizist im Tarifvertrag gilt für ihn aber genauso wie für Beamte das Neutralitäts- und Mäßigungsgebot." Eine rechtsnationale Bewegung zu unterstützen, würde dem widersprechen.
Laut Verfassungsschutz kann ein Engagement für die "Ülkücu"-Bewegung eine Beschäftigung im Öffentlichen Dienst ausschließen. Die Postings könnten für den Mann also ernste arbeitsrechtliche Konsequenzen haben. Ein Ergebnis der Prüfung liegt noch nicht vor. "Aber das geht schnell in solchen Fällen", so der Sprecher.
- Telefongespräch mit der Berliner Polizei
- "Welt": Anhänger der Grauen Wölfe arbeitet bei Berliner Polizei
- Verfassungsschutz: Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland
- Eigene Recherchen