Berlin Coronavirus greift weiter um sich: Inzidenz-Wert über 300
In Sachsen-Anhalt breitet sich das Coronavirus immer weiter aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Montag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) einen Wert von 304,9 nach 301,4 am Sonntag. In der Vorwoche (8.11.) lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen noch bei 188,1. Auch bundesweit erreichte die Sieben-Tage-Inzidenz mit 303,0 ein Allzeithoch.
Laut Robert Koch-Institut wurden binnen 24 Stunden in Sachsen-Anhalt 369 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit wurden landesweit seit Beginn der Pandemie 123.929 Corona-Infektionen nachgewiesen. Das Sozialministerium nannte am Montag unter Hinweis auf zeitliche Unterschiede bei der Datenerfassung zwölf weitere Sterbefälle, insgesamt 3641 Menschen seien im Zusammenhang mit einer Infektion mit Sars-CoV-2 bisher gestorben.
Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die in Sachsen-Anhalt mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus auf den Intensivstationen liegen, erhöhte sich am Montagmorgen auf 74. Beatmet werden mussten 35 Patienten. Von insgesamt 718 Intensivbetten landesweit waren nach Daten des Divi-Registers 87 Intensivbetten frei, 37 davon sind spezifisch für Patienten mit einer Covid-19-Infektion vorgesehen. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.
Um das Infektionsrisiko im Arbeitsalltag einzudämmen, hält die Industriegewerkschaft Metall die Rückkehr zur Homeoffice-Pflicht wie für Bürojobs für sinnvoll. "Dort, wo Arbeit aus den eigenen vier Wänden verrichtet werden kann, sollte es in Anbetracht der Infektionszahlen auch geschehen, zumindest sofern es der Arbeitsplatz und die Gegebenheiten zu Hause zulassen", erklärte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Der Bundestag wird in dieser Woche abschließend über ein geändertes Infektionsschutzgesetz beraten. Die Fraktionen der mutmaßlichen künftigen Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP arbeiten unter Mitwirkung des Bundesarbeitsministeriums an einem Entwurf. Voraussichtlich wird künftig vorgeschrieben, dass nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zur Arbeit gehen dürfen und für Büroarbeiten wieder eine Homeoffice-Pflicht gilt. Die IG Metall forderte die künftige Bundesregierung auf, für einen verbindlichen und rechtssicheren Rahmen für das mobile Arbeiten zu sorgen.
Unterdessen haben laut Ministerium rund 1,42 Millionen Menschen in Sachsen-Anhalt eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten (65,3 Prozent), 1,39 Millionen Menschen eine Zweitimpfung (63,9 Prozent). Mit einer Auffrischungsimpfung wurden 85.701 Menschen (Stand: 14.11.) versorgt.
Um die Möglichkeiten für eine Spritze zu verbessern, kündigte der Burgenlandkreis an, von Mittwoch an bis auf Weiteres in Bad Bibra, Naumburg, Weißenfels und Zeitz feste Anlaufstellen der mobilen Impfteams einzurichten. Es werden Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen angeboten. Die Impfstellen werden den Angaben zufolge mit der Kassenärztlichen Vereinigung ermöglicht.