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Premiere von "Arise" in Berlin: Viele Promis bei Wiedereröffnung von Friedrichstadt-Palast


"Wir drehen alle zusammen durch"
Friedrichstadt-Palast feiert neue Show mit Stargästen

Von dpa, kr

Aktualisiert am 23.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Conchita Wurst (l.) feiert mit Jasmin Shakeri nach der Premiere der neuen Show "Arise" im Friedrichstadt-Palast: Die Premiere sei ein voller Erfolg gewesen.Vergrößern des Bildes
Conchita Wurst (l.) feiert mit Jasmin Shakeri nach der Premiere der neuen Show "Arise" im Friedrichstadt-Palast: Die Premiere sei ein voller Erfolg gewesen. (Quelle: Britta Perdersen/dpa)

Endlich wieder Glamour und Stars im Friedrichstadt-Palast: Nach längerer Pause wurde eine Premiere vor Zuschauern gefeiert. Das ließ sich auch eine Spitzenpolitikerin nicht entgehen.

"Arise" heißt das neue Spektakel im Berliner Friedrichstadt-Palast, das am Mittwochabend seine offizielle Premiere feierte. Anderthalb Jahre lang musste die Bühne wegen der Corona-Pandemie pausieren: Corona, der Wahlkampf, der nieselgraue Spätsommer, das ist für zweieinhalb Stunden weit weg. Die letzte Premiere, damals mit der Show "Vivid", ist fast drei Jahre her.

Nun also endlich wieder Glitzer und Konfetti, Licht- und Bühnenbombast. Intendant Berndt Schmidt will dem Publikum "ein beglücktes Strahlen ins Gesicht zaubern", die Show sei wie ein neues Leben. "Verlieben Sie sich!", schreibt er in der Einladung. Schon vor der Vorstellung gibt es viel Applaus. "Sie ahnen nicht, wie sehr wir das vermisst haben", sagt Schmidt zur Begrüßung. Er spricht angesichts der mühsamen Corona-Zeit von einem "Theaterwunder" und bedankt sich für die staatliche Hilfe.

Promis in Berliner Friedrichstadt-Palast: "Für mich ist es sehr emotional"

Tom Neuwirth, besser bekannt als Conchita Wurst, kommt im schwarzen Abendkleid, das die halbe Brust freilegt. Neben ihm posiert der französische Modemacher Jean Paul Gaultier. Dann erscheint Dieter Hallervorden. Sven Marquardt, der tätowierte Türsteher aus dem "Berghain", ist auch da. Auch Moderatorin Kim Fischer war bestens gelaunt an diesem Abend: "Wir drehen alle zusammen durch. Es ist so toll, dass der Palast überlebt hat."

Gaultier plaudert im Saal mit der Berliner SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey. Wirklich fantastisch, sagt sie. "Allein die Kostüme!" Die Show sei Balsam für die Seele, findet Giffey. "Arise" sei ja gerade das Motto schlechthin. Die Politikerin meint weiter: "Berlin muss insgesamt wieder auferstehen, die Kultur muss zu Kräften kommen und mit ihr die ganze Stadt. Und dieser Abend im Palast ist heute sinnbildlich dafür!"

Ihr CDU-Konkurrent, Kai Wegner, meint: "Ein tolles Stück, mit richtiger Power, richtig Berlin-Style! Mir gefällt gut zu sehen, wie doll die sich freuen, dass es wieder los geht." Auch über die Instandhaltung solcher Spielstätten äußert sich Wegner: "Für mich das alles Entscheidende: Es darf keinen Lockdown mehr geben. Wir halten das sozial nicht mehr aus."

Der zu DDR-Zeiten gebaute Friedrichstadt-Palast war früher Schauplatz für die Sendung "Ein Kessel Buntes", noch heute ist er bei Touristen beliebt. Bei "Arise" treten 100 Künstler und Künstlerinnen aus 26 Ländern auf, das Budget liegt bei elf Millionen Euro.

Dutzende Schauspieler und Tänzer auf der Bühne

Bei der Premiere wird improvisiert: Hauptdarsteller Frank Winkels und dessen Vertretung fallen krankheitsbedingt aus. Tänzer Dimitri Genco springt wacker ein, er bewegt zum Gesang nur die Lippen. Sonst sei alles live, beteuert Intendant Schmidt.

Es geht um einen Fotografen namens Cameron, der seine Muse verliert. Als er alte Bilder an der Wand sieht, werden Erinnerungen an die gemeinsame Zeit wach, dunkle Gedanken verfolgen ihn, eine Achterbahn-Reise beginnt. Die Botschaft: "Liebe ist stärker als die Zeit."

Wer den Eurovision Song Contest mag oder gerne Eiskunstlauf guckt, wird an den Glamour-Profis seinen Spaß haben. Die berühmte "Girlreihe", wenn die Tänzerinnen die Beine hochwerfen, ist natürlich auch wieder dabei. Dutzende Frauen, die alle gleich aussehen, perfekt choreografiert, das bleibt hängen.

Zuschauer von neuer Show begeistert

Der Bilderreigen unter der Regie von Oliver Hoppmann reicht von Maskenball-Kostümen bis zum Fantasie-Aquarium mit sprudelnden Wasserbecken. Akrobaten schwingen waghalsig an Trapezen und Schaukeln durch die Luft, das Orchester lässt es krachen. "Mega" sei die Show, sagt eine Zuschauerin. Nur das Publikum sei doch etwas eingerostet. Beim Schlussapplaus klingt es aber nicht danach.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen und Gespräche vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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