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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ute Bonde Berlins Verkehrssenatorin kündigt WhatsApp-Notruf für BVG an
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Die Zahl der Sexualstraftaten in Berlins Nahverkehr ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Grünen fordern Maßnahmen von der Verkehrssenatorin. Ute Bonde kündigt für die BVG ein Notruf-System an, das es bei der S-Bahn schon gibt.
Die Berliner Verkehrssenatorin will die Sicherheit von Fahrgästen in den Bussen, Straßen- und U-Bahnen der Hauptstadt erhöhen. "Bei der BVG soll in naher Zukunft ein sogenannter stiller Fahrgastruf eingeführt werden – ein schneller Hilferuf über WhatsApp, wie es ihn schon bei der S-Bahn gibt", sagte Ute Bonde im Gespräch mit t-online. In einer Notsituation könne ein Fahrgast dann schriftlich Kontakt zur Leitstelle der BVG aufnehmen, so die Verkehrssenatorin.
Das Angebot solle eine Ergänzung zu bestehenden Maßnahmen darstellen: "Wir haben bereits Videoüberwachung, Notrufsäulen, die rund um die Uhr besetzt sind, und Messengerdienste. Dazu kommen Doppelstreifen mit Hunden." Außerdem sei an Bahnhöfen mit viel Kriminalität ein verstärkter Einsatz von Sicherheitskräften geplant.
Verkehrssenatorin fordert 96 Stunden Speicherdauer für Videobilder
Investitionen in neues Personal seien momentan nicht geplant, so Bonde. "Wir haben große finanzielle Restriktionen. Außerdem ist der Arbeitsmarkt 'leergefegt'. Dieser Realität müssen wir uns stellen."
Aktuell setzt die Verkehrssenatorin nach eigener Aussage vor allem auf Videoüberwachung an Bahnhöfen und in Fahrzeugen. Dies sei ein "wichtiges Instrument", so Bonde. Das Problem dabei sei jedoch, dass aufgezeichnetes Material nur 48 Stunden lang gespeichert werden dürfe. Das reiche oft nicht aus, um rechtzeitig Ermittlungen einzuleiten. "Deshalb fordere ich eine Verlängerung der Speicherdauer auf 96 Stunden. Dafür setze ich mich ein", sagte die Verkehrssenatorin weiter. Außerdem solle die Polizei die Befugnis erhalten, Aufzeichnungen in der BVG-Leitstelle unmittelbar auszuwerten.
Bonde erneuert Absage an Bahn-Waggons nur für Frauen
Aktuell hat die Debatte über Fahrgastsicherheit im öffentlichen Personennahverkehr der Hauptstadt wieder Fahrt aufgenommen. Durch die Antwort von Bondes Senatsverkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Politiker Antje Kapek und Vasili Franco war zuvor bekannt geworden: Die Zahl der Sexualstraftaten an Haltestellen und in Fahrzeugen der BVG ist 2024 im Vergleich zu 2023 um 15 Prozent gestiegen.
Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus forderten daraufhin eine Verbesserung der Sicherheitslage. Sie hatten erneut vorgeschlagen, in den Abend- und Nachtstunden Bahnwaggons nur für Frauen einzuführen. Dazu sagte Bonde zu t-online: "Ohne Kontrollen und zusätzliches Sicherheitspersonal bleiben die von den Grünen geforderten Frauenwaggons Symbolpolitik."
- Telefonat mit Ute Bonde
- Anfrage von Vasili Franco und Antje Kapek an die Senatsverkehrsverwaltung