Umweltbundesamt warnt Erhöhte Feinstaubkonzentration in Berlin – das sollte man beachten
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In den vergangenen Tagen stieg die Feinstaubbelastung in Berlin deutlich an. Das hängt auch mit der Kälte zusammen. Was Menschen nun beachten sollten.
Seit einigen Tagen steigt die Feinstaubbelastung bundesweit deutlich an. Auch in der Hauptstadt verzeichnet das Umweltbundesamt (UBA) einen erhöhten Feinstaubgehalt. Seit dem 7. Februar ist die Feinstaubkonzentration an allen Messstationen gestiegen.
Insgesamt gibt es in Berlin dreizehn Messstationen, die den Luftqualitätsindex angeben. Dieser berechnet sich aus vier Schadstoffen, darunter zweimal Feinstaub mit unterschiedlichen Partikelgrößen. Besonders schlecht ist die Feinstaubbelastung durch PM2,5. Das bezeichnet Partikel bis zu einer Größe von 2,5 Mikrometer – also Tausendstel Millimeter. Eingeteilt wird die Belastung in fünf Stufen: sehr gut, gut, mäßig, schlecht, sehr schlecht.
Derzeit geben die Messstationen des UBA für die Stationen in Berlin Feinstaubwerte zwischen 26 Mikrogramm pro Kubikmeter (Berlin-Friedrichshagen) und 36 Mikrogramm (Frankfurter Allee) an. Ab 25 Mikrogramm gilt beim UBA die Luftqualität als "schlecht" - die vierte von insgesamt fünf Stufen.
Gesundheitliche Auswirkungen durch Feinstaub
Feinstaub sind Partikel in unterschiedlichen Formen. Je nach Größe und Eindringtiefe der Teilchen kann sich der Feinstaub auch auf die Gesundheit auswirken. Nach Angaben des Bundesumweltamtes können Schleimhautreizungen, lokale Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien und verstärkte Plaquebildung in den Blutgefäßen auftreten. Zudem kann eine Belastung durch Feinstaub die Gefahr einer Thrombose erhöhen.
Vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen können sich schon ab mäßiger Belastung gesundheitliche Probleme ergeben. Das UBA rät dazu, anstrengende Aktivitäten wie Joggen zu unterlassen. Besser sei da ein "gemütlicher Spaziergang", dabei atmet man weniger Schadstoffe ein.
Gründe: Kälteeinbruch und wenig Wind
Laut dem Umweltbundesamt hängt die Entwicklung der letzten Tage unter anderem mit der Jahreszeit und den Temperaturen zusammen. Je kälter es wird, desto mehr wird geheizt, unter anderem auch Kamine mit Holz. Auch die Emissionen, die im Straßenverkehr, der Industrie und in der Landwirtschaft entstehen, tragen dazu bei. Durch den ausbleibenden Wind können sich die Partikel nicht schnell in der Luft verteilen, sondern reichern sich im Tagesverlauf an. Dadurch seien die Teilchen in den unteren Luftschichten "gefangen", hieß es vom Bundesumweltamt.
Die aktuelle Hochdruckwetterlage soll noch weiter andauern. Wann mit einer Entlastung zu rechnen ist, sei noch unklar. In Berlin wird es im Verlauf der Woche noch weiter in die Minusgrade rutschen, in der Nacht auf Sonntag werden bis zu minus 8 Grad erwartet. Dadurch werden auch mehr Emissionen erwartet.
Laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes sei auch nicht mit zunehmendem Wind zu rechnen, nur leichter Schneefall wird erwartet. Meist bleibt es aber trocken. Der Wechsel zu einer Tiefdruckwetterlage mit Wind, Regen und Schnee werde zu einer raschen Entspannung der Situation führen, teilte das UBA mit.
- umweltbundesamt.de: Schlechte Luftqualität in Deutschland
- umweltbundesamt.de: Daten zum Luftqualitätsindex
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa