t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Berlin: Schwägerin mit Messer attackiert – Mann gesteht vor Gericht


Bluttat-Vorwurf wird verhandelt
Schwägerin niedergestochen – Mann packt vor Gericht aus

Von dpa
23.01.2025 - 12:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Schild weist auf das Landgericht Berlin an der Fassade zum Kriminalgericht Moabit in der Turmstraße hin.Vergrößern des Bildes
Das Landgericht Berlin in der Turmstraße in Moabit (Archivbild): Hier hat ein Angeklagter ausgepackt, der die Schwester seiner Frau getötet haben soll. (Quelle: Jens Kalaene)
News folgen

Eine Frau verlässt einen Mann aus Berlin. Dieser macht seine Schwägerin für die Trennung verantwortlich und sticht sie vor ihrem Haus nieder. Vor Gericht lässt er seinen Anwalt eine Erklärung verlesen.

Nach einer fast tödlichen Messerattacke auf eine Frau in Berlin-Wilmersdorf hat deren Schwager die Tat vor Gericht gestanden. "Es ist richtig, dass ich auf meine Schwägerin mehrfach eingestochen habe", ließ der 61-Jährige zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Berlin über seinen Anwalt erklären. "Es tut mir sehr leid. Ich bin froh, dass sie überlebt hat."

Die Staatsanwaltschaft wirft dem in Kairo geborenen Deutschen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Sie geht von einer heimtückischen Tat aus niedrigen Beweggründen aus. Er habe seine Schwägerin für die Trennung von seiner Ehefrau verantwortlich gemacht und sich dafür an der 77-Jährigen rächen wollen, so der Vorwurf.

Messerattacke als Opfer bereits am Boden liegt

Laut Anklage passte der 61-Jährige die Frau am 14. Juli 2024 vor ihrem Wohnhaus in der Bundesallee ab und stach ihr in Tötungsabsicht mehrfach ein Messer in den Bauch. Nachdem die 77-Jährige zu Boden gegangen war, stach der Mann laut Anklage unbeirrt weiter auf sie ein und trat ihr mehrfach wuchtig gegen den Kopf.

Erst als Passanten eingriffen, ließ er demnach von ihr ab. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt durch zahlreiche Stichverletzungen im Oberkörper. Laut Staatsanwaltschaft konnte sie nur durch eine mehrstündige Notoperation gerettet werden.

Das Opfer tritt im Prozess als Nebenklägerin auf. Um der 77-Jährigen eine direkte Konfrontation mit dem Angeklagten zu ersparen, soll ihre Vernehmung audiovisuell erfolgen. Die Frau wird daher in einem anderen Raum sitzen im Gericht, während ihr Richterin Ariadne Ioakimidis und die Prozessbeteiligten Fragen stellen.

Schwägerin soll Ehefrau zur Trennung geraten haben

In der Erklärung des Angeklagten hieß es, die Tat habe einen langen Vorlauf. Er habe längere Zeit bei der Schwägerin und seinem ältesten Bruder gelebt, als er 1981 von Ägypten nach Berlin gezogen sei. Die Frau sei jedoch "böse" gewesen und habe nicht gewollt, dass er bei dem Paar lebe.

Warum er am Tattag zum Wohnhaus der 77-Jährigen gegangen sei, wisse er nicht. Er habe damals öfter Cannabis geraucht und gelegentlich Kokain konsumiert. Das Messer sei alt und er habe es immer bei sich getragen sei, hieß es in der Erklärung.

Seine Schwägerin habe seiner 17 Jahre jüngeren Frau mehrfach gesagt, dass sie ihn verlassen müsse. Wenige Tage vor der Tat hatte die Ehefrau den Angeklagten tatsächlich verlassen. In der Beziehung soll es zu häuslicher Gewalt gekommen sein. Der 61-Jährige erklärte vor Gericht, es habe Übergriffe auf seine zweite Frau gegeben. Der Prozess soll am 28. Januar fortgesetzt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom