Wegen Fluchtgefahr Influencer bleibt nach Raketenschuss weiter im Gefängnis
Seine Aktion zu Silvester hat für Empörung gesorgt – und zur Verhaftung des Mannes geführt. Er muss in U-Haft bleiben. Das ist der Grund.
Der Influencer, der an Silvester eine Rakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, bleibt in Untersuchungshaft. Das teilte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur nun auf Anfrage mit. Am Mittwoch hatte ein Haftprüfungstermin bei einem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Tiergarten stattgefunden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen aus dem Westjordanland versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Da Brandstiftung ein Verbrechen ist, droht ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr. Er wurde am 4. Januar am Hauptstadtflughafen BER festgenommen, als er Deutschland verlassen wollte.
Staatsanwaltschaft will bald Anklage erheben
Die Staatsanwaltschaft geht von Fluchtgefahr aus. Da "keine gesicherten Wohnverhältnisse und sozialen Bindungen in der Bundesrepublik Deutschland vorliegen", kommt aus ihrer Sicht eine Verschonung von der Untersuchungshaft nicht in Betracht. Die Verteidigung habe letztlich einen entsprechenden Antrag zurückgenommen.
Die Staatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben die Ermittlungen zu dem Fall möglichst zügig abschließen und Anklage erheben. Nach Angaben von Sprecher Michael Petzold hat sich der 23-Jährige vor dem Ermittlungsrichter nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Rakete fliegt in Wohnung
In einem inzwischen gelöschtem Video, das der arabische Influencer auf Instagram gepostet hatte, war zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigte die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren explodiert.
Laut Staatsanwaltschaft wurden durch die brennende Rakete Bett und Tapete im Schlafzimmer des 53 Jahre alten Wohnungsinhabers beschädigt. Der Mann habe die brennenden Überreste der Rakete schnell aus dem Fenster geworfen und so ein Übergreifen des Feuers auf die Wohnung verhindert. Es wurde niemand verletzt.
- Nachrichtenagentur dpa