"Zum Schutz der Schüler" Siebtklässler "gejagt": Polizei an Schule in Friedenau
In einem Brandbrief hatten Lehrer der Friedrich-Bergius-Schule auf gewaltbereite Schüler aufmerksam gemacht. Nun soll die Polizei die Schüler nach einem weiteren Vorfall schützen.
An der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau ist nach Angaben der Schulleitung die Polizei am Donnerstag im Einsatz. Es gehe um den "Schutz der Schüler", wie die Schulleitung der dpa auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatte der Tagesspiegel berichtet.
Hintergrund sei ein Vorfall am Mittwoch, als ein Siebtklässler von Jugendlichen außerhalb des Schulgeländes "gejagt" worden sei, wie die Schulleitung weiter sagte. Die Jugendlichen hätten gerufen: "Wir stechen dich ab". Der Schüler habe sich in einen Supermarkt geflüchtet, wo ihm geholfen worden sei. Die Schulleitung sprach außerdem von einem Drohbrief auf Arabisch, den die Schule erhalten habe.
Gruppen gerieten in Streit – Anzeige
Ein Sprecher der Polizei bestätigte den Einsatz am Mittwoch, der Schüler sei von Beamten nach Hause gebracht worden. Gegenüber der Polizei berichtete er von einem Angriff auf ihn. Die Beamten stellten einen Tatverdächtigen fest, eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung ist erstellt worden. Weitere Details sind bislang nicht bekannt.
Zuvor seien zwei Gruppen vor der Schule in einen verbalen Streit geraten. Der Großteil der Beteiligten soll demnach nicht auf die Schule gehen. Weil die Lage bei Schulschluss immer unübersichtlicher wurde und immer mehr Personen vor die Schule kamen, rief die Polizei weitere Einsatzkräfte. Erst danach soll sich die Situation beruhigt haben, die Menschen verließen das Gelände. Seit Schulbeginn am Donnerstag seien Polizeikräfte "aus präventiven Gründen" an der Schule, sagte der Sprecher weiter. Wie lange der Einsatz andauern wird, ist noch nicht bekannt.
Im November hatte das Kollegium der Integrierten Sekundarschule in einem Brandbrief auf Probleme mit aggressiven, gewaltbereiten, bildungsfernen Schülern aufmerksam gemacht. Es gebe eine "bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe" vor allem der männlichen Schüler, hieß es. Eine Bestätigung der Polizei zu dem Einsatz blieb zunächst aus.
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
- Nachrichtenagentur dpa
