"Letzte Generation" Farbattacke auf Brandenburger Tor: Freispruch
Zwei Klimaaktivistinnen brachten Farbe am Brandenburger Tor an. Jetzt mussten sie sich vor Gericht verantworten. Ihnen kam zugute, dass die Farbe schnell entfernt werden konnte.
Zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" sind vom Amtsgericht Tiergarten freigesprochen worden, nachdem sie das Brandenburger Tor in Berlin mit oranger Farbe beschmiert hatten. Die Studentinnen Lilli Gomez (24) und Regina Stephan (23) räumten ein, am 16. November 2023 die Westseite des Tors bemalt zu haben. Mehr zu der Aktion lesen Sie hier.
Gleichzeitig betonten sie jedoch, dass ihnen der an den Säulen aufgetragene Graffitischutz im unteren Bereich der Säule bekannt gewesen. Ihre Aktion sei ein "symbolischer Protest" gewesen
Das Amtsgericht folgte der Argumentation und sprach die Aktivistinnen vom Vorwurf der Sachbeschädigung frei. Die Aktion im November 2023 war aus Sicht des Amtsgerichts Tiergarten kein Versuch, das Erscheinungsbild des Berliner Wahrzeichens "nicht nur vorübergehend zu verändern".
Farbe innerhalb von 30 Sekunden entfernt.
Eine Reinigungsfirma habe die Farbe innerhalb von etwa 30 Sekunden entfernen können. Der Freispruch erfolge aus Sachgründen – "nicht, weil ich die Aktion gutheiße", sagte die Vorsitzende Richterin Kerstin Stoppa. Die Staatsanwaltschaft hatte hingegen auf Schuldsprüche und Geldstrafen plädiert – die Kenntnis der Angeklagten über den Graffitischutz bewerteten sie als Schutzbehauptung.
Angeklagt waren die prominente Klimaaktivistin Lilli Gomez und eine Studentin. Die Frauen hatten zugegeben, mit Pinseln eine Sandsteinsäule des Brandenburger Tors mit oranger Farbe bestrichen zu haben.
Bereits am 17. September 2023 hatten mehrere Mitglieder der Klimagruppe Letzte Generation mit präparierten Feuerlöschern orange Farbe an das symbolträchtige Wahrzeichen in Berlin-Mitte gesprüht. Dabei soll ein geschätzter Gesamtschaden von etwa 115.000 Euro entstanden sein. In Strafverfahren um diese Aktion kam es bereits zu mehreren Schuldsprüchen.
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- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa