"Nur die Spitze des Eisbergs" 32 Fälle von illegalem Welpenhandel in Berlin
Berlin bleibt eine Hochburg des illegalen Welpenhandels. 32 Fälle sind im vergangenen Jahr ans Tageslicht gekommen. Die Dunkelziffer dürfte höher sein.
Das illegale Geschäft mit Hundebabys hat auch 2024 die Behörden und Tierschutzvereine in Berlin beschäftigt. Insgesamt wurden 32 Verdachtsfälle des illegalen Welpenhandels registriert, teilte der Tierschutzverein für Berlin in seinem Welpen-Report mit. Dabei seien mindestens 52 Hunde geschmuggelt worden.
"Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs", teilte Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des TVB, mit. Zwar sank die Zahl der bekannten Fälle im Vergleich zum Vorjahr von 41 auf 32, jedoch liege die Dunkelziffer laut Rönspieß deutlich höher. "Leider wissen wir: Viele Welpen, die nicht gerettet werden, bezahlen dieses skrupellose Geschäft mit ihrem Leben", hieß es weiter. Berlin hat sich damit zum zweitwichtigsten Umschlagplatz für solche Geschäfte entwickelt, auf dem ersten Platz liegt Bayern.
Kleine Hunde im Trend
Besonders gefragt waren demnach kleinere Rassehunde. Klein- und Zwergspitze sowie Pomeranians machten einen großen Anteil aus, gefolgt von Yorkshire Terrier, Zwergpudel und Französischen Bulldoggen.
Die Welpen werden vor allem über Online-Plattformen und soziale Medien verkauft. Dabei nutzen die Verkäufer oft perfide Maschen: Um die Seriosität vorzutäuschen, werden einzelne Tiere eingeschmuggelt und als Privatverkauf getarnt. Zum Teil nutzen die Betrüger auch Wohnungen, um den Schein eines ernsthaften Verkaufs zu wahren. Rönspieß appelliert daher an Menschen: "Finger weg vom Onlinekauf“.
Welpen kommen aus "Vermehrerfarmen"
Hinter dem illegalen Handel steckt meist eine lange Zeit an Tierleid. Laut Angaben des Tierschutzbundes stammen die meisten illegal gehandelten Welpen aus sogenannten "Vermehrerfarmen" in Osteuropa. Dort werden die Tiere weder geimpft noch entwurmt und bis zum Weitertransport unter schlechten Bedingungen gehalten. Zudem werden sie in den meisten Fällen viel zu früh von ihren Müttern getrennt, die dort als "Gebärmaschinen" missbraucht werden.
Rönspieß sieht nur eine Maßnahme als sinnvoll an, um den Tieren das Leid zu ersparen. "Nur wenn die Nachfrage versiegt, können wir dieses grausame Geschäft stoppen", sagte sie.
- tierschutz-berlin.de: Illegaler Welpenhandel 2024