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Berliner Kirche bekommt neue Bestimmung: Fitness statt Fürbitte


Kirchen in der Krise
Gotteshäuser im Wandel: Wenn Fitness statt Fürbitte einzieht

Von t-online, mkr

25.12.2024 - 10:49 UhrLesedauer: 2 Min.
Dunkle Wolken über einer Neuapostolischen Kirche in Berlin: Viele sakrale Räume werden umgesetzt.Vergrößern des Bildes
Dunkle Wolken über einer Neuapostolischen Kirche in Berlin: Viele sakrale Räume werden umgesetzt. (Quelle: Seeliger/imago-images-bilder)
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In Berlin bekommen alte Kirchen ein neues Leben: Ehemalige Gotteshäuser werden zu Eventstätten, sozialen Projekten oder Künstlerateliers umgebaut. Doch der Umgang mit dem kulturellen Erbe bleibt umstritten.

Kirchen in Deutschland stehen unter Druck: Rückläufige Mitgliederzahlen und fehlende Einnahmen aus Kirchensteuern und Spenden machen eine Umnutzung von Immobilien unumgänglich. Ehemalige Gotteshäuser finden zunehmend neue Bestimmungen – von Fitnessstudios über Restaurants bis hin zu sozialen Wohnprojekten.

Besonders in Berlin entstehen innovative Lösungen. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, hat die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland mehrere Gebäude verkauft. Eine Kirche in Charlottenburg dient nun als Eventstätte, während ein Gebäude in Reinickendorf an den Künstler Thomas Scheibitz verkauft wurde. In Weißensee wird ein ehemaliges Gotteshaus als Veranstaltungsraum und religiöses Zentrum genutzt.

Kirchen zwischen Erhalt und Neunutzung

Der ehemalige Bamberger Erzbischof Ludwig Schick mahnt im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" jedoch: "Kirchen sind Fingerzeig zum Himmel und sollten erhalten bleiben." Deshalb gebe es klare Grenzen: "In einer Kirche kann es keinen Sexshop geben", so Schick. Nutzungen wie Fitnessstudios oder kulturelle Einrichtungen seien hingegen durchaus denkbar.

Neben kulturellen Nachnutzungen werden auch soziale Projekte umgesetzt. Ein Beispiel ist der "Face Campus" in Reinickendorf, der soziale Arbeit, Kinderbetreuung und Wohnraum unter einem Dach vereint.

Umstrittene Privatisierung

Die Umwidmung von Kirchen bleibt aber ein kontroverses Thema. Während Befürworter den Erhalt der Gebäude durch neue Nutzungen begrüßen, lehnen Kritiker die Privatisierung oft ab. Die katholische Kirche zeigt sich skeptisch: Der Umbau zu Wohnraum sei keine Lösung des Wohnungsmangels.

Mit über 45.000 kirchlichen Gebäuden in Deutschland drängt die Frage nach ihrer Zukunft. Projekte wie die Berliner Beispiele könnten den Weg weisen – zwischen kommerzieller Verwertung, sozialem Engagement und kulturellem Erhalt.

Verwendete Quellen
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