Unterstützung für Idee der Grünen Tausende fordern Frauenabteile in Fahrzeugen der BVG

Die Berliner Grünen schlagen seit Monaten bei der BVG Abteile nur für Frauen vor. Eine Petition erhält nun großen Zuspruch.
Über 15.000 Menschen haben bis zum Mittwochmittag eine Petition für reine Frauenabteile in Bussen und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) unterzeichnet. Urheberin der Petition auf der Website change.org ist nach eigenen Angaben eine Flinta-Person, die "regelmäßig in öffentlichen Verkehrsmitteln sexuell belästigt" werde, wie es in der Anzeige heißt. Flinta steht für Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinär-, Trans- und Agender-Personen.
Da "jede Flinta-Person" solche Situationen kenne, soll mit der Petition Druck auf den Senat gemacht werden. Flinta-Personen seien im öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt besonders gefährdet, Opfer von Übergriffen zu werden. Denn sie würden den ÖPNV "am meisten nutzen – weil wir im Schnitt weniger verdienen", heißt es in der Petition weiter.
Die Petition greift einen Vorschlag der Berliner Grünen auf. Deren verkehrspolitische Sprecherin Antje Kapek hatte nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung in einer Berliner U-Bahn bereits Ende vergangenen Jahres BVG-Frauenabteile gefordert. Den Vorschlag wiederholten die Hauptstadt-Grünen Anfang dieses Jahres. Zuvor war durch eine parlamentarische Anfrage von Kapek und ihrem Parteikollegen Vasili Franco bekannt geworden: Die Zahl der Sexualstraftaten an Haltestellen und in Fahrzeugen der BVG ist 2024 im Vergleich zu 2023 um 15 Prozent gestiegen.
Verkehrssenatorin lehnt Frauenabteile bei der BVG ab
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) gilt jedoch nicht als Unterstützerin einer Einführung von Frauenabteilen. "Ohne Kontrollen und zusätzliches Sicherheitspersonal bleiben die von den Grünen geforderten Frauenwaggons Symbolpolitik", sagte sie Anfang März im Gespräch mit t-online.
Zur Erhöhung der Sicherheit setze sie vor allem auf Videoüberwachung. In diesem Zusammenhang werde sie sich dafür einsetzen, die Speicherdauer für aufgenommenes Material aus Überwachungskameras auf 96 Stunden zu erhöhen. Aktuell sind es lediglich 48 Stunden.
- Eigene Berichterstattung
- change.org: "Sichere FLINTA*-Wagons jetzt, @BVG! #WennIhrUnsLiebt"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa