Bei der Bundestagswahl Kai Wegner: CDU sollte Koalition mit Grünen nicht ausschließen
Berlins Regierungschef Kai Wegner warnt die CDU mit Blick auf die Bundestagswahl vor zu viel Selbstsicherheit. Er empfiehlt, sich bei den Koalitionsmöglichkeiten nicht unnötig einzuschränken.
Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner, empfiehlt seiner Partei, eine mögliche Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl im Februar in Betracht zu ziehen. "Die Union wird nach der Bundestagswahl einen Koalitionspartner brauchen. Ich halte wenig von Ausschließeritis", erklärte der CDU-Politiker in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Wegner stellte klar: "Es ist völlig klar, dass wir mit der AfD keine Koalition eingehen. Und ich verstehe, dass die CDU mit den Grünen, wie sie sich jetzt auf Bundesebene und in der Ampel-Regierung präsentiert haben, nicht zusammenarbeiten will."
Wegner weist auf schwarz-grüne Koalitionen hin
Der Berliner CDU-Landeschef verwies jedoch auf erfolgreiche schwarz-grüne Koalitionen in anderen Bundesländern, etwa in Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen sowie eine grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg. "Warum sollte man solche Bündnisse also generell ausschließen?"
Laut Wegner müssten die Grünen im Bund entscheiden, ob sie den bisherigen Kurs unter Robert Habeck fortsetzen oder eine pragmatischere Politik verfolgen wollen. "Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Unser Ziel muss ein Zweierbündnis auf Bundesebene sein", sagte er. "Dreier-Koalitionen sind immer schwierig – das haben wir im Bund und zuvor auch in Berlin erlebt."
"Bundestagswahl ist noch nicht entschieden"
Gleichzeitig warnte Wegner davor, den Wahlsieg der Union als sicher anzusehen: "Die Union hat sehr gute Chancen, die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zu gewinnen. Aber die Bundestagswahl ist noch nicht entschieden", betonte er.
"Wir werden für die Union um jede Stimme kämpfen. Wer einen Politikwechsel will, muss am 23. Februar CDU oder CSU wählen. Wir führen keinen Koalitionswahlkampf, sondern wir als CDU wollen so stark wie möglich werden."
Inhaltlich sieht Wegner gute Chancen für seine Partei im Wahlkampf durch Themen wie Wirtschaftsaufschwung, sichere Arbeitsplätze und die Transformation der Arbeitswelt zu überzeugen. Auch bei Fragen zur Migrationspolitik könne die CDU verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. "Auf all diese Fragen hatte die Ampel-Regierung keine Antworten."
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- Nachrichtenagentur dpa