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Berlin: Prostituierte spricht Klartext über Diskriminierung in Brennpunkt


Sexarbeiterin appelliert für Respekt
Prostituierte berichtet offenbar von Attacken in Brennpunkt-Kiez

Von t-online, jon

21.01.2025 - 04:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Prostituierte mit einem großem Ausschnitt beugt sich durch das Beifahrerfenster eines Autos. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Eine Prostituierte beugt sich durch das Beifahrerfenster eines Autos. (Symbolbild) (Quelle: Rolf Kremming/imago-images-bilder)
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Auf Berlins Kurfürstenstraße wurde eine Sexarbeiterin offenbar rassistisch und transfeindlich beschimpft. Ihr emotionaler Appell auf Reddit richtet sich an die Täter.

Nach einer mutmaßlich rassistischen und transfeindlichen Verbalattacke auf der Berliner Kurfürstenstraße hat eine Sexarbeiterin ihren Frust und Schmerz in einem emotionalen Reddit-Beitrag geteilt. Zwei Männer hätten sie während ihrer Arbeit aus einem Auto heraus aufs Übelste beleidigt, berichtet sie. "Ich bin ein Mensch. Meine Geschlechtsidentität oder Herkunft ändern nichts an dieser Tatsache", schreibt sie in ihrem Post.

Die Frau, die nach eigenen Angaben seit zehn Jahren in der Branche tätig ist und zwischen Amsterdam, Hamburg und Berlin pendelt, spricht von ihrem bislang schlimmsten Vorfall dieser Art. Eine Anzeige bei der Polizei möchte sie nicht erstatten. "Sie würden mich ohnehin nicht ernst nehmen", erklärt sie in dem viel beachteten Beitrag resigniert. Dass es sich bei der Person hinter dem Beitrag tatsächlich um eine Sexarbeiterin handelt, konnte nicht verifiziert werden.

Prostitution, Drogenmissbrauch und Gewalt prägen den Alltag

Die Kurfürstenstraße gilt als Hotspot der Straßenprostitution in Berlin und ist nur wenige Hundert Meter von der Bülowstraße entfernt, wo kürzlich ein 42-jähriger Mann erschossen wurde. Der Fall sorgt für Schlagzeilen, und Ermittler vermuteten zunächst eine Fehde im Rotlichtmilieu.

Die Gegend ist seit Jahren ein Brennpunkt: Prostitution, Drogenmissbrauch und Gewalt prägen den Alltag. Kritiker sprechen von "dem größten Bordell Europas". Sozialarbeiter berichten von Zwangsprostitution, während Anwohner über aggressive Freier und die Nähe des Geschehens zu Schulen klagen.

Appell auf Reddit findet große Aufmerksamkeit

In ihrem Reddit-Beitrag macht die Sexarbeiterin auch auf die Schattenseiten der Branche aufmerksam: "Einige von uns sind nicht freiwillig hier. Sie werden von Dritten kontrolliert, die immer zuschauen. Das sollte nicht passieren, aber es ist die Realität." Zugleich warnt sie die Täter: "Eines Tages werden Sie so etwas der falschen Person antun, und deren Reaktion wird viel weniger passiv sein als meine."

Ihr Appell, der inzwischen auf Reddit große Aufmerksamkeit und Unterstützunh gefunden hat, ist klar: "Wir wollen Ihnen nichts tun, also tun Sie uns auch nichts."

Verwendete Quellen
  • Beitrag auf Reddit.com
  • Eigene Berichterstattung
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