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Rüdersdorf: Frau verpasst Beerdigung von Mann – wegen betrunkenen Fahrers


Sie waren 68 Jahre verheiratet
Betrunkener Fahrer: Frau verpasst Beerdigung ihres Mannes

Von t-online
Aktualisiert am 03.12.2024 - 11:17 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0765586831Vergrößern des Bildes
Ein Krankentransporter (Symbolfoto): Der eingeschlafene Fahrer sollte die Seniorin zügig nach Hause bringen. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber/imago)

Eine 88-jährige Frau verbrachte Stunden in einem Krankentransporter, weil der betrunkene Fahrer eingeschlafen war. Dadurch verpasste die Seniorin die Beerdigung ihres Mannes.

Eine 88-jährige Seniorin hat am Freitagabend im Kreis Märkisch-Oderland über mehrere Stunden in einem Krankentransporter verbringen müssen, weil der Fahrer alkoholisiert am Steuer eingeschlafen war. Die Polizeidirektion Ost bestätigte den Fall am Montag dem RBB.

Demnach wurde die Frau am Freitagabend nach einem Sturz in ihrer Pflegeeinrichtung von Hennickendorf zur Untersuchung in die Rettungsstelle des Immanuel-Klinikums Rüdersdorf gebracht. Von dort aus wurde sie anschließend von einem privaten Fahrdienst abgeholt. Der Fahrer sollte sie in die circa zehn Kilometer entfernte Einrichtung zurückbringen.

Rentnerin stundenlang im Auto

Stattdessen stand der Wagen für mehrere Stunden am Straßenrand, etwa 100 Meter von der Rettungsstelle entfernt, sagte Polizeisprecher Marcel Patzwahl. Die Polizei wurde gegen 2.40 Uhr von Rettungssanitätern alarmiert, denen das Fahrzeug aufgefallen war. Den Angaben zufolge lag die Rentnerin mehrere Stunden allein auf der Pritsche hinter dem betrunkenen Fahrer. Nach Angaben der Familie hatte die Betroffene erst vor wenigen Wochen einen Schlaganfall erlitten, wodurch sie in ihrer Kommunikation eingeschränkt war.

Die 88-Jährige befand sich nach Angaben der Enkeltochter in einem desolaten Zustand und wurde zunächst zum Aufwärmen zurück in die Rettungsstelle befördert. "Dann haben sie sie wieder nach Hennickendorf gebracht, sie erst einmal gewaschen und versucht, zu beruhigen und ins Bett zu bringen. Sie war total durchgefroren, hat viel geweint und um sich geschlagen", erklärte die Angehörige Pamela Runge gegenüber dem RBB.

Fahrer mit 2,43 Promille getestet

Der Fahrer habe einen Atemalkoholwert von 2,43 Promille gehabt, sagte Polizeisprecher Patzwahl. Ihm sei der Führerschein abgenommen und die Weiterfahrt untersagt worden, so der Sprecher weiter. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Trunkenheit im Straßenverkehr.

Der Vorfall habe für die Betroffene und die Familie weitere Folgen gehabt, erklärte Runge. "Durch das ganze Desaster hat sie die Beerdigung ihres Mannes verpasst. Die war morgens um 10 Uhr. Aber erst um 8 Uhr war sie im Kiez angekommen und nicht in der Lage, dass wir sie zur Beerdigung ihres Mannes hätten abholen können. Die waren 68 Jahre lang verheiratet."

Anzeige gegen Fahrer

Pamela Runge hat nach eigenen Angaben Anzeige gegen den 38-jährigen Fahrer erstattet, weil "ich möchte, dass dieser Fahrer keinen Fuß mehr hinter irgendein Lenkrad setzt".

Der betroffene Fahrer wurde inzwischen von seinem Arbeitgeber entlassen, bestätigte der Geschäftsführer des Fahrdienstes dem RBB. Bislang sei der betroffene Fahrer nicht auffällig gewesen. "Es tut uns allen wahnsinnig leid. Sie können davon ausgehen, dass so etwas nicht noch einmal passiert", sagte der Leiter weiter.

Der Vorfall werde intern nun aufgearbeitet. Es soll Gespräche mit der restlichen Belegschaft geben, um derartige Vorfälle zukünftig zu vermeiden.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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