Kottbusser Tor und Görlitzer Park Senat kündigt "zeitnahe" Messerverbote in Kreuzberg an
Die Berliner Polizei registriert immer mehr Angriffe, bei denen Messer als Waffe eingesetzt werden. Mit Messerverbotszonen will der Senat das Problem in den Griff bekommen.
Die vom Berliner Senat angekündigten Verbotszonen für Messer sollen in einigen Gegenden mit viel Kriminalität schon sehr schnell kommen. "Zeitnah" wolle man die Verbotszonen in Kreuzberg im Bereich Görlitzer Park und Kottbusser Tor einrichten, sagte Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Zu den Zonen zählten auch die beiden U-Bahnhöfe Kottbusser Tor und Görlitzer Bahnhof.
Geprüft werden solle eine solche Verbotszone für den Leopoldplatz in Wedding. Die genannten Gebiete seien die "Hotspots" bei dem Thema. Einen konkreten Termin nannte er aber nicht.
"Wir können Messer sofort entziehen"
Verbotszonen hätten Vorteile, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik: "Wir können Messer sofort entziehen. Und dazu wird ein Bußgeld fällig. Es wird also doppelt spürbar. Ich verspreche mir durchaus eine Veränderung bei vielen." Bisher könne die Polizei Messer nur bei einer nachgewiesenen Gefahr durch die Verdächtigen beschlagnahmen.
In den vergangenen Jahren habe sich die Zahl der Angriffe und Bedrohungen mit Messern immer weiter erhöht, sagte Slowik. Im Jahr 2022 gab es demnach 3.317 registrierte Straftaten mit dem Einsatz eines Messers, 2023 waren es 3.482 registrierte Straftaten – etwa die Hälfte davon waren laut Polizei Drohungen. Von den 2.575 mutmaßlichen Tätern seien etwa 1.200 Deutsche und 1.370 Ausländer gewesen. Von der letzten Gruppe hätten 261 keinen festen Wohnsitz gehabt.
Im laufenden Jahr zählte die Polizei bis Ende Oktober rund 2.600 Taten. Der frühere Anstieg setzte sich damit nicht so stark fort.
Auch Jugendliche greifen zum Messer
Auch bei bestimmten Gruppen von Jugendlichen und bei sogenannten Beziehungstaten sei der Einsatz von Messern ein Problem, sagte Slowik. Oft habe es bei solchen Taten schon eine vorherige Verbindung zwischen Täter und Opfer gegeben, das heißt, sie kannten sich bereits.
Im Jahr 2023 gab es 3.482 registrierte Straftaten mit dem Einsatz eines Messers, viele davon waren Drohungen. Im laufenden Jahr zählte die Polizei bis Ende Oktober rund 2.600 Taten, wie Hochgrebe sagte. Bestimmte Messer wie Springmesser und sogenannte Butterflymesser, bei denen die Klinge anfangs verborgen ist, sind bereits verboten.
- Nachrichtenagentur dpa