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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Micaela Schäfer auf der Venus "Ich hoffe, dass jetzt halb Deutschland Sex mit mir hat"
Micaela Schäfer gibt es jetzt als Sexpuppe. Die Silikondame sieht Deutschlands berühmtester Nacktschnecke zum Verwechseln ähnlich. Doch ganz originalgetreu ist sie nicht: Ihre intimste Zone überlässt sie der Fantasie.
Die Haut ist weich und warm. Drei Gelenke pro Finger machen die Hände so beweglich wie die eines echten Menschen. Vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen hat das Berliner Start-up Housedoll Micaela Schäfer per 3D-Scan originalgetreu nachgebaut – inklusive eines kleinen Leberflecks über der rechten Brust.
Auf der diesjährigen Erotikmesse Venus in Berlin stellte der Silikonpuppenhersteller die Puppe im Beisein von Micaela Schäfer erstmals der Öffentlichkeit vor. Ab sofort können sich Männer und Frauen an einer Kopie des Erotikmodels vergnügen – eine Vorstellung, die der 40-Jährigen gefällt. "Sex löst Glücksgefühle aus und wenn die Leute das mit einer Nachbildung von mir erleben können, finde ich das toll", sagt Schäfer zu t-online.
Micaela Schäfer hat in der Vergangenheit immer wieder Sexanfragen von fremden Männern erhalten, obwohl sie weder Escortdame noch Pornodarstellerin ist. "Ich persönlich würde eine Sexanfrage von einem fremden Mann nur für mehrere Millionen Euro annehmen", sagt die Wahlberlinerin und lacht. Mit der Puppe, meint sie, seien die Anfragen überflüssig geworden. "Ich hoffe, dass jetzt halb Deutschland Sex mit mir hat."
"Das bleibt mein persönliches Geheimnis"
Für halb Deutschland reicht die bisherige Stückzahl allerdings nicht aus. Die Sexpuppe ist zunächst auf 100 Stück limitiert und kostet 3.690 Euro. Doch mit nur einem Klick können Käufer die Puppe nicht erwerben. Zunächst gilt es, den Intimbereich der Silikondame selbst zu gestalten. Dazu gehören das Aussehen der Vagina, ihre Tiefe und die Intimbehaarung.
Obwohl das Unternehmen den Intimbereich eines Menschen scannen und originalgetreu rekonstruieren kann, hat sich Micaela Schäfer bewusst dagegen entschieden. "Auch für mich gibt es Grenzen", stellt die gebürtige Leipzigerin klar. "Ich spiele gerne mit Erotik, aber wie genau das bei mir untenrum aussieht, bleibt mein persönliches Geheimnis."
Der Sexpuppen-Hersteller hat Schäfers Entscheidung respektiert. Es sei auch nicht darum gegangen, ihren Intimbereich abzubilden, sagt Geschäftsführer und Gründer Salvadore-Hugo Garth. Die Nachbildung Schäfers sei vor allem "eine Sympathieentscheidung" gewesen. "Die Leute mögen sie einfach. Sie ist eine sehr angenehme Persönlichkeit", so der Unternehmer.
"Das ist was für alleinstehende Männer"
Auch die Fans von Micaela Schäfer, die zur Präsentation der Puppe auf die Venus gekommen sind, sind von der Doppelgängerin begeistert. "Die Puppe sieht ganz süß, lieb und hübsch aus", schwärmt Katharina, die mit ihren Freunden Chris und Mario aus Sachsen-Anhalt angereist ist. Doch so schön die Puppe auch ist, bei ihnen zu Hause wird sie nicht gebraucht. "Ich glaube, das ist was für alleinstehende Männer", meint Katharina. Zwei andere Fans, die sogar Pappschilder mit Micaela-Gesicht dabei haben, stören sich am hohen Preis. Der sei zwar für die Arbeit gerechtfertigt. "Aber das muss man sich auch leisten können", sagen die Frauen.
Housedoll-Gründer Salvadore-Hugo Garth zeigt dafür Verständnis. Vor einigen Jahren hätten die Puppen sogar noch 5.000 bis 8.000 Euro gekostet. Mittlerweile seien sie deutlich günstiger. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Außerdem können die Puppen auch gemietet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Da Micaela Schäfer als Sexpuppe gut ankommt, sollen weitere Star-Nachbauten folgen. Es gebe bereits mehrere Kandidatinnen, Namen könne Garth aber noch nicht nennen, sagt er. Wenn es nach Micaela Schäfer ginge, könnten ihr Promifrauen wie Helene Fischer oder Daniela Katzenberger folgen. "Ich glaube aber leider nicht, dass sie eine Sexpuppe nach ihrem Vorbild zulassen würden", sagt Schäfer. "Das könnte ich mir eher bei einer Gina-Lisa Lohfink vorstellen."
- Gespräch mit Micaela Schäfer, Salvadore-Hugo Garth und Fans bei der Venus-Messe 2024 in Berlin