Leblos in Zelle gefunden Mord an Kosmetikerin: Angeklagter ist tot
Jahre nach dem Mord an einer bekannten Kosmetikerin sollte bald der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder beginnen. Doch dieser ist jetzt tot.
Der Mann, der eine bekannte Berliner Kosmetikerin getötet haben soll, ist tot. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte am Montag, dass Beamte des Moabiter Gefängnisses den Verdächtigen am Sonntagmorgen leblos in seiner Zelle gefunden hätten. Es gebe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Zuvor hatten "Bild" und "B.Z." darüber berichtet. Der Prozess gegen den 54-Jährigen hätte am 19. November beginnen sollen.
Der Verdächtige, ein Geschäftsmann, soll die 50-jährige Kosmetikerin Oksana Romberg am 31. März 2021 in ihrer Wohnung in Charlottenburg getötet haben. Nach jahrelangen Ermittlungen nahm die Polizei ihn im April 2024 schließlich fest. Die Ermittler sollen seine DNA in der Wohnung des Mordopfers gefunden haben.
Angeklagter soll Kosmetikerin aus Habgier getötet haben
Im August erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Mann. Demnach soll er Romberg durch mehrere Schläge mit einem Stein erheblich am Kopf verletzt und anschließend erwürgt haben. Laut Staatsanwaltschaft befand er sich in finanziellen Schwierigkeiten und stahl Bargeld und Wertgegenstände. Die Anklage lautete auf Raub mit Todesfolge in Tateinheit mit heimtückischem Mord aus Habgier zur Ermöglichung einer Straftat. Der Angeklagte hatte die Tat bestritten.
Die genauen Hintergründe seines Todes will die Staatsanwaltschaft jetzt untersuchen. Ihr zufolge will sie die Leiche obduzieren lassen. Wenn die Ermittlungen zum Tod des Mannes abgeschlossen sind, wird das Mordverfahren voraussichtlich eingestellt. Denn anders als in einigen anderen Ländern gibt es in Deutschland keine Strafverfahren gegen tote Beschuldigte.
Hinweis: Hier finden Sie sofort und anonym Hilfe, falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- berlin.de: Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin vom 8. August 2024
- Eigene Berichterstattung zum Thema