Wegen Straftaten Sprengstoff-Verdächtiger wurde offenbar aus Deutschland abgeschoben
Nach dem Sprengstofffund am S-Bahnhof Neukölln sind zwei Verdächtige auf der Flucht. Zu einem der beiden sind jetzt brisante Details bekannt geworden.
Ein Verdächtiger im Zusammenhang mit dem Sprengstofffund am S-Bahnhof Neukölln soll offenbar vor neun Jahren aus Deutschland abgeschoben worden sein. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf ein internes Papier. Bei dem Verdächtigen soll es sich um den gebürtigen Polen Tomasz J. handeln.
Demnach soll J. Ende 2013 nach Deutschland eingereist und im niedersächsischen Lingen gemeldet gewesen sein. Im April 2015 hätten ihn die Behörden aus Deutschland ausgewiesen – angeblich, weil er straffällig geworden sei und deshalb als EU-Bürger ausgewiesen werden konnte. Dem kam J. offenbar nach, weil er in den folgenden Jahren in Polen straffällig geworden sein soll. Seit 2022 wird dort wegen Einbruchdiebstahl und Hehlerei öffentlich nach ihm gefahndet.
Die Ausweisung aus Deutschland war jedoch zeitlich begrenzt. Sie galt für drei Jahre. Im Jahr 2018 hätte J. wieder legal nach Deutschland einreisen können.
Hochexplosiver Stoff in Tüte transportiert
Die Polizei wollte den Mann am 30. Oktober am S-Bahnhof Neukölln kontrollieren, als er flüchtete und dabei eine Tüte mit hochexplosivem Inhalt fallen ließ. Laut "Bild"-Zeitung sollen die Beamten den Sprengstoff zunächst für Drogen gehalten haben und nur knapp einer gewaltigen Explosion entgangen sein. Mehr dazu hier.
Als der Mann flüchtete, bemerkte die Polizei, dass eine weitere Person ebenfalls die Flucht ergriff. Die beiden Verdächtigen sollen der Geldautomatensprenger-Szene angehören. Sie sind den Sicherheitsbehörden nicht als Extremisten bekannt. Die Männer sind international zur Fahndung ausgeschrieben.