Bizarre Verstecke Internationaler Waffenhandel: Acht Männer angeklagt
Sie sollen eine riesige Anzahl an Waffen quer durch Europa verschoben haben. Jetzt stehen acht Männer in Berlin vor Gericht. Die Ermittler kamen ihnen durch einen Zufall auf die Schliche.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat acht junge Männer wegen mutmaßlichen internationalen Waffenhandels angeklagt. Sie sollen von Oktober 2022 bis Juni 2024 mit mindestens 339 halb- und vollautomatischen Waffen gehandelt haben, wie die Behörde mitteilte. Den mittlerweile 22, 23, 24, 26, 27, 29 und 33 Jahre alten Verdächtigen werden demnach Waffenhandel in 14 Fällen sowie vier weitere Fälle von Waffenbesitz vorgeworfen.
Auf die Spur seien die Ermittler den Männern während der Arbeit im Rahmen eines anderen Verfahrens gekommen. Weil dabei Verdächtige abgehört und observiert worden seien, habe man die Taten der nun Angeklagten feststellen können.
Schusswaffe in Dunstabzugshaube versteckt
Bei Durchsuchungen im Juni dieses Jahres fand die Staatsanwaltschaft nach eigener Aussage 31 Schusswaffen. Zwei davon seien in einer Dunstabzugshaube beziehungsweise in einer Matratze versteckt gewesen.
Noch während des Einsatzes sei der 29-jährige Angeklagte erschienen – mit einer Schusswaffe im Hosenbund und 52.000 Euro in bar in der Tasche. Weil es sich bei dem Geld um Einnahmen aus den mutmaßlich illegalen Geschäften handeln könnte, habe die Staatsanwaltschaft das Geld beschlagnahmt.
Drei der Angeklagten sollen 285.540 Euro verdient haben
Die bei der Durchsuchung gefundenen Schusswaffen sollen aus einem der angeklagten Fälle stammen, so die Staatsanwaltschaft weiter. Dabei wirft sie dem 26-Jährigen, dem 24-Jährigen und dem 29-Jährigen vor, im Mai dieses Jahres einen Handel aus der Türkei organisiert zu haben. Dabei seien möglicherweise insgesamt 72 Schusswaffen über die Niederlande nach Berlin geliefert worden – zum Preis von 145.000 Euro.
Alleine drei der Angeklagten sollen mit ihren Deals etwa 285.540 Euro verdient haben. Welchen Anteil die anderen Angeklagten erhielten, sei unklar. Sie alle müssen sich nun vor dem Berliner Landgericht verantworten.