Zum bundesweiten Warntag In Berlin bleiben die Sirenen wieder stumm
Angesichts neuer Bedrohungen gelten Sirenen wieder als ein wichtiges Warnmittel für die Bevölkerung. Doch der Aufbau in Berlin dauert.
450 Sirenen sollen auf Berliner Dächern stehen und im Katastrophen- oder Kriegsfall die Bevölkerung warnen – wann das tatsächlich so sein wird, ist derzeit aber unklar. Bislang sind laut Senatsinnenverwaltung nur rund 290 installiert. Davon sind nicht alle von der Feuerwehr abgenommen, an einigen Standorten sind zudem Nachjustierungen erforderlich, wie ein Sprecher mitteilte. Zuvor hatte der rbb berichtet.
Vom Bund werden zur Stärkung des Zivilschutzes 411 Sirenen in allen Berliner Bezirken finanziert, heißt es vom Senat. Deren Aufbau hat sich jedoch erheblich verzögert. Ursprünglich sollten sie bereits Ende 2022 stehen. Als Grund für die Verzögerung sieht die Innenverwaltung unter anderem Lieferengpässe und den Mangel an Fachkräften für die Montage.
Die anderen 39 vorgesehenen Sirenen will die Berliner Feuerwehr zeitnah in Auftrag geben. Zur Finanzierung sind auch Fördermittel vom Bund eingeplant. "Die Förderung von Sirenen in den nächsten Jahren ist aufgrund der Diskussion um Einsparungen im Bundeshaushalt allerdings noch unklar", hieß es von einem Sprecher der Innenverwaltung.
Bundesweiter Warntag am 12. September
Am 12. September gibt es einen bundesweiten Warntag. In Berlin werden dann jedoch keinerlei Sirenen heulen, so der Behördensprecher. Hintergrund: Die bereits gebauten Anlagen können bisher nicht zentral angesteuert werden. Dafür müsse der Bund noch eine Schnittstelle vom bundesweiten Warnsystem zum abgesicherten Digitalfunk schaffen.
Die zentrale Warnmeldung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wird nach den Angaben in der Hauptstadt am Warntag um 11 Uhr darum erneut nur über die Apps Katwarn und Nina zu empfangen sein.
- Nachrichtenagentur dpa