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Berlin: Hotel wird zur Flüchtlingsunterkunft – Politiker kritisiert Senat


Für 143 Millionen Euro
Berliner Hotel wird zur Flüchtlingsunterkunft – Politiker entsetzt

Von t-online, ksi

09.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Das City Hotel East in Lichtenberg: Das Hotel soll künftig als Unterkunft für rund 1.200 geflüchtete Menschen genutzt werden.Vergrößern des Bildes
Das City Hotel East in Lichtenberg: Das Hotel soll künftig als Unterkunft für rund 1.200 geflüchtete Menschen genutzt werden. (Quelle: Imago)

Das City Hotel East in Berlin-Lichtenberg wird Ende September geschlossen. Danach sollen dort Flüchtlinge untergebracht werden. Der CDU-Politiker Benjamin Hudler ist dagegen.

Das City Hotel East an der Landsberger Allee in Lichtenberg verfügt über 473 Zimmer in drei nebeneinander liegenden Gebäuden mit jeweils 18 Etagen. Noch übernachten dort Touristen. Doch damit wird bald Schluss sein. Der Hotelkomplex wird zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Anfang 2025 sollen dort 1.200 geflüchtete Menschen einziehen. Der Umbau der 25.000 Quadratmeter soll laut "B.Z." 140 Millionen Euro kosten. Entschieden hat das der Berliner Senat im Juni, der das Hotel anmietete und einem Betreiber übergab.

Die Zahl der Geflüchteten in der Stadt steigt. Um den wachsenden Bedarf an Plätzen zu decken, hat das Land Berlin bereits mehrere Großunterkünfte angemietet. Benjamin Hudler, CDU-Fraktionschef im Parlament des Bezirks Lichtenberg, kritisiert, dass nach den Plänen des Senats ein Großteil der Flüchtlinge in den östlichen Stadtbezirken, insbesondere in Lichtenberg, untergebracht werden soll.

"Ich sehe da kein Konzept"

"Wir sind kurz davor, dass Lichtenberg jeden fünften Flüchtling in der Stadt aufnimmt", sagt Hudler der "B.Z.". Gleichzeitig werde der Bezirk mit der Versorgung der Menschen allein gelassen. Es fehle an Schul- und Kitaplätzen sowie an Sprachkursen. "Die aktuelle Situation macht mir große Sorgen. Der Senat muss sich diesbezüglich endlich konkret äußern. Ich sehe da kein Konzept", so Hudler.

Bereits Ende März hatte der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Martin Schaefer (CDU), die vom Berliner Senat bekannt gegebenen 16 neuen Standorte für die geplanten dezentralen Containerdörfer für Flüchtlinge kritisiert. Die Auswahl sei "eine einseitige Belastung, insbesondere für den Ostteil", so Schaefer. Lesen Sie hier, wo die Flüchtlingsunterkünfte entstehen sollen.

Verzicht auf Großunterkünfte sei unrealistisch

In der Regierungskoalition wird derweil darüber gestritten, wie Flüchtlinge in Berlin untergebracht werden sollen. Berlins Sozial- und Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) will verstärkt auf kleinere, dezentrale Unterkünfte setzen, Berlins CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hält einen Verzicht auf Großunterkünfte für unrealistisch.

"Solange der Bund seine Asylpolitik nicht ändert und den hohen Zustrom an Asylbewerbern nicht stoppt oder wenigstens stark drosselt, werden wir weiter Großunterkünfte brauchen", sagte Stettner der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse damit rechnen, dass im Jahr 2025 durchschnittlich 2.000 bis 2.400 Menschen pro Monat in die Stadt kämen – "wenn die Zahlen so bleiben, wie sie sind". Auch die Großunterkunft in Tegel werde über Ende 2025 hinaus gebraucht.

In den Notunterkünften auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel stehen derzeit rund 6.500 Plätze zur Verfügung. Sie bieten kaum Privatsphäre für die derzeit rund 5.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Bis Ende des Jahres sollen weitere 1.000 Plätze auf einer Parkfläche hinzukommen.

Verwendete Quellen
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