"Ein Riesenproblem" Botanischer Garten warnt vor Ausbreitung dieser Pflanze
Die Bestände der Hybrid-Luzerne haben sich in den vergangenen Jahren potenziert. Es müsse dringend gegengesteuert werden, so der Botanische Garten in Berlin.
Der Botanische Garten in Berlin warnt vor der Ausbreitung der Hybrid-Luzerne. Die Pflanze blüht demnach im gesamten Stadtgebiet, etwa in Parks, am Wegesrand oder auf privaten Rasenflächen. Das habe weitreichende Folgen, wie der Botanische Garten in einer Pressemitteilung schreibt.
Die Pflanze mit den violetten und violett-gelben Blüten ist "sehr konkurrenzstark und wird über einen halben Meter hoch", so die Pflanzenexperten. Außerdem habe sie tiefe Wurzeln, "mit denen sie in feuchtere Bodenschichten gelangt". Das Problem dabei: Einheimische Arten werden durch die invasive Pflanze verdrängt. Besonders gefährdet seien etwa Frühlingsfingerkraut, Grasnelke, Schillergras, Sandstrohblume, Natternkopf, Steinklee-Arten, Wilde Möhre oder Johanniskraut.
Biologe zu Hybrid-Luzerne: "Müssen jetzt dringend handeln"
"Das Ganze ist ein Riesenproblem", so Thomas Borsch. Er ist Direktor des Botanischen Gartens in Berlin. "Wenn wir die Vielfalt unserer Berliner Pflanzenarten erhalten wollen, müssen wir jetzt dringend handeln", sagt er und gibt Tipps.
Da die Art in Saatgutmischungen enthalten sei, appelliert Borsch an die Hersteller solcher Produkte, die Samen der Hybrid-Luzerne von dort zu verbannen. Er richtet sich zudem an die Berliner: Man solle beobachten, was sich genau in sogenannten "Seedbombs" oder Samentütchen befindet. Falls dort keine Angaben zu dem Inhalt oder Samen der invasiven Pflanze angegeben seien, rate er dringend vom Kauf ab. Gärtner müssen aus seiner Sicht zudem geschult werden: Bei der Hybrid-Luzerne sei es wichtig, die Pflanze in Vollblüte zu mähen. "Mehrmaliges Mähen während der Vegetationsperiode schwächt die wieder austreibenden Pflanzen zusätzlich", so Borsch.