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Berlin: Asiatische Hornisse beunruhigt NABU-Experten


Asiatische Hornisse in Berlin
"Wir rechnen damit, dass es wieder so einen Fall gibt"

Von t-online, ksi

03.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Asiatische Hornisse (Symbolbild): Nach der Sichtung des Insekts in Bremen sind auch Experten in Berlin besorgt.Vergrößern des BildesEine Asiatische Hornisse (Symbolbild): Nach der Sichtung des Insekts in Bremen sind auch Experten in Berlin besorgt. (Quelle: Imago)

Im vergangenen Jahr wurde die Asiatische Hornisse erstmals in Berlin gesichtet. Ein neuer Fund alarmiert die Experten in der Hauptstadt.

Im September 2023 wurde die Asiatische Hornisse erstmals in Berlin nachgewiesen. Nadia Zabalawi, Servicekraft im Restaurant "Landhaus" in Schöneberg, hatte damals ein Glas über das Insekt gestülpt. Dr. Stephan Härtel ist Referent für den Hymenopterenschutz beim NABU Landesverband Berlin. Der Hymenopterenschutz widmet sich dem Schutz von Hautflüglern (zoologisch: Hymenoptera), wie zum Beispiel Bienen, Wespen und Ameisen. "Die Nestfindung und Bekämpfung war eine große Teamleistung", sagt Härtel zu t-online. Der NABU-Hymenopterendienst, der Imkerverein Zehlendorf, die Berliner Feuerwehr und Anwohnerinnen und Anwohner arbeiteten damals Hand in Hand, um die Ausbreitung der Hornisse schnellstmöglich einzudämmen.

Entscheidend war der Zeitpunkt, zu dem das Nest gefunden und entfernt wurde. "Jedes Jahr im Herbst schlüpft die neue Generation", sagt Härtel. Die Experten untersuchten das Nest und konnten keine geschlüpften Königinnen entdecken. "Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir eine weitere Ausbreitung von diesem Nest aus eindämmen konnten", sagt der Referent. Hundertprozentig ausschließen könne man das aber nicht.

Erster Fund in Bremen

Jetzt scheint die Asiatische Hornisse allerdings wieder auf dem Vormarsch zu sein. Eine Imkerin aus Bremen-Blumenthal hat die aus Südostasien stammende Hornissenart entdeckt und gefangen. Bei dem Insekt handelt es sich um eine Jungkönigin. Es ist der erste Fund in Bremen überhaupt.

"Als der NABU Landesverband Berlin die Meldung aus Bremen erhielt, dass dort erstmals die Asiatische Hornisse nachgewiesen wurde, waren wir alarmiert", sagt Härtel. Der Grund: Bremen sei ein weiteres deutsches Beispiel für die sogenannte Sprungausbreitung. Das Insekt kann nämlich Hunderte von Kilometern zurücklegen, zum Beispiel als blinder Passagier in Warensendungen. "Wir müssen die Situation sehr genau beobachten. Wir rechnen immer damit, dass es in Berlin wieder so einen Fall gibt, da wir als Ballungsraum sehr viel Transportverkehr haben", sagt Härtel.

Gefahr für die Artenvielfalt

Das Auftreten des Insekts bleibt brisant. "Sie sind eine Gefahr für unsere Artenvielfalt und die Bienenhaltung", erklärt Stephan Härtel. Je nach Angebot jagen und fressen die Tiere Fliegen, Spinnen und Honigbienen. Die Kolonien der Asiatischen Hornisse sind zudem zehnmal größer als die ihrer europäischen Verwandten.

Ein Stich der Hornisse soll für den Menschen nicht gefährlicher als der einer herkömmlichen Wespe sein. Wie gefährlich das Insekt für die Bevölkerung tatsächlich ist, lässt sich laut Härtel allerdings noch nicht abschätzen. "Das Zusammenleben von Mensch und Hornisse ist noch nicht vollständig verstanden", so Stephan Härtel.

Eine Asiatische Hornisse: Die Art hat sich in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet.
Eine Asiatische Hornisse: Die Art hat sich in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet. (Quelle: Axel Heimken/dpa)

Die Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse wurde 2004 aus China nach Südwestfrankreich eingeschleppt. Die gesamte Population geht auf eine einzige Königin zurück. Die Hornisse breitet sich schnell aus. In Deutschland wurde sie erstmals 2014 im baden-württembergischen Waghäusel nachgewiesen, inzwischen ist sie auch in anderen Bundesländern zu finden. Die Asiatische Hornisse wurde erstmals am 15. September 2023 in Berlin gefangen. Sie sind soziale Insekten mit einem hohen Ausbreitungspotenzial. Die neue Generation schlüpft jedes Jahr im Herbst.

Der NABU Berlin bittet jetzt die Berlinerinnen und Berliner um Mithilfe. Besteht der Verdacht, eine Hornisse entdeckt zu haben, sollte das Tier nach Möglichkeit fotografiert und die Fotos per E-Mail an kontakt@hymenopterendienst.de weitergeleitet werden. "Auf keinen Fall sollten Hornissen bei Verdacht einfach getötet werden. Häufig kommt es zu Verwechslungen mit der streng geschützten Europäischen Hornisse", erklärt Härtel.

Die Asiatische Hornisse ist an den gelben Beinen zu erkennen, die sie beim Fliegen herunterhängen lässt. Sie ist insgesamt sehr dunkel gefärbt und hat am Hinterleib ein breites orangefarbenes Band.

Verwendete Quellen
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