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Berlin: 16-Jähriger als Drogenboss verhaftet – SEK-Einsatz


Maschinenpistole sichergestellt
SEK-Einsatz: 16-Jähriger als Berliner Drogenboss verhaftet

Von t-online, mtt

24.04.2024Lesedauer: 2 Min.
SEK-Einsatz in Berlin (Archivbild): Auch an der Razzia am Mittwoch waren Spezialkräfte der Polizei beteiligt.Vergrößern des Bildes
SEK-Einsatz in Berlin (Archivbild): Auch an der Razzia am Mittwoch waren Spezialkräfte der Polizei beteiligt. (Quelle: Wagner/imago-images-bilder)

262 Einsatzkräfte sind zu einer Großrazzia ausgerückt, um einen Drogenring zu zerschlagen. An der Spitze soll unter anderem ein 16-Jähriger gestanden haben.

Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin haben am Mittwochmorgen einen mutmaßlichen Drogenring zerschlagen. 262 Beamte waren einer Mitteilung der Behörden zufolge am Morgen im Einsatz, darunter auch Spezialkräfte. Sichergestellt wurden unter anderem eine Schrotflinte und eine Maschinenpistole, Pyrotechnik, mehr als 100.000 Euro Bargeld, zwei Luxusautos und zwei Schmuggelwagen sowie jede Menge Drogen.

Insgesamt 13 Personen sollen der Bande angehört haben: Angeführt worden sein soll sie von einem 16-Jährigen und seinem 36 Jahre alten Vater.

Berliner Bande besorgte die Drogen in den Niederlanden

Die beiden gelten laut Staatsanwaltschaft als Hauptverdächtige. Der 16-Jährige sei nicht bloß ein Gehilfe seines Vaters gewesen, sagte Staatsanwältin Karen Häußer t-online auf Nachfrage.

Vater und Sohn sollen die Drogen – es geht um Kokain, Amphetamin, Marihuana, Haschisch, Ecstasy, Ketamin und illegale Arzneimittel – überwiegend in den Niederlanden eingekauft und dann den Weiterverkauf an kleinere Dealer in Berlin organisiert haben. Die anderen Verdächtigen sind laut den Ermittlern als Händler, Bunkerhalter, Portionierer, Verpacker, Fahrer, Auslieferer und Schmuggler tätig gewesen. Wie genau die Aufgaben verteilt waren, wollte Staatsanwältin Häußer am Mittwoch nicht mitteilen, um kein Täterwissen preiszugeben.

Haftbefehle gegen Vater und Sohn sowie drei weitere Männer

Die Durchsuchungen fanden in Schöneberg, Alt-Treptow, Prenzlauer Berg, Lichtenberg, Friedrichshain, Neukölln, Rudow, Buckow, Hakenfelde, Köpenick und Moabit sowie im Land Brandenburg in den Orten Rüdersdorf und Hoppegarten statt. Neben zwölf Wohnanschriften interessierten sich die Beamten auch für ein Geschäft sowie die Zelle eines Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt Hakenfelde.

Insgesamt fünf Haftbefehle, unter anderem gegen Vater und Sohn, wurden vollstreckt. Andere Verdächtige, darunter ein 17-Jähriger, kamen nach erkennungsdienstlicher Behandlung vorerst wieder frei. Unter den 13 Verdächtigen ist nur eine Frau, sie wurde nicht in Haft genommen.

Die Bande soll bereits seit April 2020 agiert haben, wie die Auswertung von verschlüsselten "EncroChat"-Chatverläufen ergeben habe, hieß es. Seit Januar 2023 seien die Beschuldigten überwacht worden. Im Juni des vergangenen Jahres sei ein erstes Fahrzeug des Drogenrings sichergestellt worden, damals mit 36 Kilogramm Amphetaminpaste, 7.000 Ecstasy-Tabletten, 310 Gramm Kokain und 500 Gramm Ketamin an Bord.

Verwendete Quellen
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