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Veranstaltungen in Berlin: Mine, Caspar David Friedrich, Sportfreunde Stiller


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Kulturnews der Woche
Kunst oder Pommes?


Aktualisiert am 30.04.2024Lesedauer: 5 Min.
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier neben dem "Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich. (Quelle: Marcus Brandt/dpa)
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Kunst, Pommes oder Konzerte? Die Kulturwelt der deutschen Hauptstadt tanzt in den Mai und fährt groß auf.

Vor allem Kunstliebhaber kommen in dieser Woche in Berlin auf ihre Kosten: Rund 50 Galerien öffnen ihre Räume für Besucher, in der Alten Nationalgalerie gibt es Werke von Caspar David Friedrich zu sehen und im Potsdamer Museum Barberini Arbeiten von Modigliani. Aber auch, wer lieber auf Konzerte, Lesungen oder ins Theater geht, wird sicher nicht enttäuscht. Das sind die Ausstellungs- und Veranstaltungshighlights vom 26.4. bis 2.5.2024.

Seit 2005 öffnen jedes Jahr im Frühling bis zu 55 Berliner Galerien ihre Türen für ein kunstinteressiertes Publikum. Mittlerweile hat sich das "Gallery Weekend Berlin" zu einem Veranstaltungshighlight der internationalen Kunstwelt entwickelt. 2024 stehen unter anderem diese Galerien und Künstler auf dem Programm: Werke von Andy Warhol in der Galerie Bastian, Wolfgang Tillmans in der Galerie Buchholz sowie Gruppenausstellungen in den Galerien Michael Haas, Klemm's, Kicken Berlin und KOW.

Verschiedene Orte, Freitag, 26.4. bis Sonntag, 28.4.2024

"Ein schönes Ausländerkind" in der Volksbühne

Die Künstlerin "Toxische Pommes" begann während der Corona-Pandemie, satirische Videos zu gesellschaftspolitischen Themen auf TikTok hochzuladen. Es folgte ein Kabarettprogramm namens "Ketchup, Mayo und Ajvar". Nun erscheint ihr Debütroman "Ein Schönes Ausländerkind", den sie in der Volksbühne persönlich vorstellt. Der Roman von "Toxische Pommes", die eigentlich Irina heißt und ihren Familiennamen geheim hält, handelt von einer Familie, die vor dem Krieg in Jugoslawien flieht. Irina fragt danach, was die Flucht und das neue Leben die Familie kostet und erzählt von der Beziehung zwischen Vater und Tochter. Während die Tochter alles dafür tut, die perfekte Migrantin zu werden, verliert sich der Vater bei dem Versuch, ihr genau das zu ermöglichen.

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Freitag, 26.4.2024, 20 Uhr

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Festival Internationale Neue Dramatik

In der Schaubühne findet noch bis Sonntag das "Festival Internationale Neue Dramatik" statt. Auf dem gut gefüllten Festival-Spielplan steht neben Stücken wie "Beyond Caring" und "Faith, Hope, Charity" von Alexander Zeldin das autofiktionale Stück "The Silence" von Falk Richter: Dafür geht der Autor und Theaterregisseur Richter zurück in die eigene Familiengeschichte. Sein Vater verstarb, bevor er sich mit ihm versöhnen konnte. Im Dialog mit seiner Mutter nimmt Richter jahrzehntelang nicht ausgesprochene Wahrheiten, verdrängte Geheimnisse und nicht aufgearbeitete Traumata in den Blick: Wie haben sich die Gräuel, die sein Vater im Krieg erlebte, in die Familiengeschichte eingeschrieben, wie das Trauma der Vertreibung der Mutter aus Westpreußen? Wie wuchsen der Autor und seine Schwester in der westdeutschen Provinz der Nachkriegszeit auf? Wie wurde die homosexuelle Identität des Autors von den Eltern bekämpft? Das Stück zeigt Abgründe der westdeutschen bürgerlichen Gesellschaft von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart auf und fragt, welche anderen Modelle von Männlichkeit und Beziehungen möglich sind – fern von patriarchaler Unterdrückung.
Am Samstag veranstaltet das Theater zudem die kostenlose "Find Party" mit DJ Preller.

Schaubühne, noch bis Sonntag, 28.4.2024, diverse Spielzeiten

Rea Garvey in der Uber Arena

Bekannt wurde er als Sänger der Band "Reamonn" mit dem Lied "Supergirl" Anfang der 2000er-Jahre. Mittlerweile arbeitet der in Irland geborene Songwriter und Komponist Rea Garvey aber als Solokünstler. Am Samstag tritt er im Rahmen seiner "Halo Arena Tour" nach Berlin auf die Bühne.

Uber Arena, Samstag, 27.4.2024, 20 Uhr

"Moderne Blicke" im Barberini in Potsdam

Der Künstler Amadeo Modigliani gilt als Vorreiter der Moderne. Während Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts eher von Frauenfeindlichkeit und Abstraktion geprägt war, widmete sich Modigliani dem Bild des Menschen, seiner Körperlichkeit und der selbstbewussten Weiblichkeit. Er übertrug seine eigenen Beziehungen zu modernen, bürgerlichen Frauen auf seine Arbeit und porträtierte die Pariser Avantgarde. Mit seinen Porträts und Akten prägte der Künstler die Entwicklung des Menschenbildes der jungen europäischen Künstlergeneration in Wien, Paris, Berlin und Dresden. Die Ausstellung "Moderne Blicke" im Potsdamer Museum Barberini versammelt nun rund 100 Werke, die einen Dialog entfalten zwischen der Kunst Modiglianis und Gemälden, Zeichnungen, Drucken und Skulpturen von u. a. Gustav Klimt, Jeanne Mammen, Pablo Picasso, Natalja Gontscharowa, Egon Schiele und Paula Modersohn-Becker.

Museum Barberini, ab Samstag, 27.4.2024, 10 bis 19 Uhr

"Verrücktes Blut" im Gorki

Das Gorki verarbeitet in seinem Stück "Verrücktes Blut" Klischees der gegenwärtigen Debatten über die "richtige" Integration. Darin geht es um junge Männer, die die deutsche Gesellschaft im Kampf um die sogenannte abendländische Zivilisation in Angst und Schrecken versetzen. Sie haben migrantische, muslimische oder bildungsferne Hintergründe, oft mit türkischen oder arabischen Wurzeln. Sie gelten als sogenannte Integrationsverweigerer, die ihre Frauen unterdrücken. Eine Lehrerin scheint ihre einzige Hoffnung zu sein: Sie soll den Männern, die ihre Schüler sind, Friedrich Schillers idealistische Vorstellungen vom Menschen beibringen. Als sie zufällig an eine Pistole der Polizei gelangt, nimmt sie die Männer kurzerhand als Geiseln. "Verrücktes Blut" ist zugleich Thriller, wie Komödie und Melodrama über die Auflösung aller vermeintlich klaren Identitäten.

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Gorki, Sonntag, 28.4.2024, 19.30 Uhr

Caspar David Friedrich in der Alten Nationalgalerie

Er ist einer der bedeutendsten Maler der deutschen Romantik und wahrscheinlich kennen auch Sie das Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer", sein wohl bekanntestes Werk. Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich, der von 1774 bis 1840 lebte, zeigt die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin etwa 60 Gemälde und 50 Zeichnungen aus dem In- und Ausland, darunter das Bilderpaar "Mönch am Meer" und "Abtei im Eichwald".

Alte Nationalgalerie, Sonntag, 28.4.2024, 10 bis 18 Uhr

Mine in der Columbiahalle

Mine, die eigentlich Jasmin Stocker heißt, ist Sängerin und Produzentin. Mit ihrem fünften Album "Hinüber" aus dem Jahr 2021 gewann sie zweimal den Preis für Popkultur und für ihre Texte wurde sie mit dem Gema-Musikautorenpreis ausgezeichnet. Nun geht sie mit ihrem neusten Album "Baum" wieder auf Tour – wieder in Begleitung eines Orchesters. Ihre Musik ist anspruchsvoll, teils politisch, und berührt das Publikum auf verschiedene Weisen: Mal rührt sie zu Tränen, mal regt sie zum Tanzen und Feiern an.

Columbiahalle, Dienstag, 30.4.2024, 20 Uhr

Sportfreunde Stiller im Festsaal Kreuzberg

Vor 20 Jahren legte die Plattenfirma der Band "Sportfreunde Stiller" nahe, es doch besser einmal mit externen Komponisten und Liedschreibern zu probieren, um mit ihrer Musik auch erfolgreich zu werden. Doch für Flo, Rüde und Peter war das keine Option. Sie wollten sich selbst treu bleiben und das gelang ihnen auch. Mit ihrem dritten Studioalbum feierten sie 2004 nicht nur sich selbst, sondern auch Erfolge. 2006 schrieben sie den WM-Sommermärchen-Hit "54, 74, 90, 2006". Zum 20-jährigen Jubiläum ihres Erfolges als Indie-Rock-Band veranstalten die drei Musiker nun eine Tour durch Deutschland und machen Halt im Berliner Festsaal Kreuzberg.

Festsaal Kreuzberg, Donnerstag, 2.5.2024, 20 Uhr

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