Chaotische Zustände Remmo-Clan könnte Rechnung für Sperrmüll bekommen
Nach der Räumung der Remmo-Villa in Berlin stellt sich die Frage nach der zukünftigen Nutzung der Immobilie. Neuköllns Bezirksbürgermeister hat bereits klare Vorstellungen.
Neuköllns Bezirksbürgermeister will das bis zuletzt von Mitgliedern des Remmo-Clans bewohnte Grundstück zukünftig einer gemeinnützigen Organisation überlassen. Man werde klären, welche Einrichtung genau in die Immobilie ziehen könnte, "von Kita über Trägerwohnen bis zu einer wissenschaftlichen Einrichtung halte ich vieles für denkbar", sagte Martin Hikel (SPD) auf Nachfrage von t-online.
Einen Verkauf der Immobilie samt des dazugehörigen Grundstücks schloss Hikel aus: "Gerade in Berlin besteht großer Bedarf an Gebäuden für gesellschaftliche Zwecke und deshalb ist das auch mein Ziel." Man werde jetzt mit der Bestandsaufnahme beginnen und die Frage klären, inwiefern an dem Gebäude Sanierungsbedarf besteht.
Am Mittwoch hatte die Polizei die Remmo-Villa geräumt. Mit einem großen Aufgebot rückte die Polizei zum Grundstück auf der Straße Alt-Buckow im Berliner Bezirk Neukölln aus. Mitglieder des berüchtigten arabischstämmigen Clans waren bereits aus dem Haus ausgezogen. Sie hinterließen die Immobilie in einem schlechten Zustand. Zum Teil hatte der Clan Treppengeländer und Fußböden aus dem Haus herausgerissen. Im Garten türmte sich der Sperrmüll.
Neuköllns Bezirksbürgermeister: Wir werden Regressforderungen prüfen
Damit stellt auch die Frage, wer den Sperrmüll beseitigt – und wer für die Beseitigung aufkommt. Geht es nach Martin Hikel, werden die Remmos selbst für die Entsorgung von alten Möbeln und Autoteilen sowie weiterem Unrat zur Kasse gebeten. Zunächst werde das Neuköllner Bezirksamt die gesetzliche Aufbewahrungsfrist nach der Villa-Räumung abwarten. "Anschließend werden wir eine Beräumung veranlassen. Gegen die ehemalige Mieterin werden Regressforderungen geprüft", so Hikel weiter.
Die Remmo-Villa ist eine von 77 Immobilien aus dem Besitz des Clans, die die Berliner Staatsanwaltschaft bereits 2018 beschlagnahmt hatte. Die Immobilien wurden nach Überzeugung der Behörde mit illegalem Geld gekauft. Die Villa in Alt-Buckow gehört aktuell dem Land Berlin. Zuständig als Kommune ist der Bezirk Neukölln.
- Schriftliche Anfrage an Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel