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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Freie Universität Berlin Wortgefechte bei Pro-Palästina-Demo
Nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten steht die FU Berlin im Fokus der Öffentlichkeit. Vor der Universität haben pro-palästinensische Aktivisten demonstriert.
Unter dem Titel "Solidarität mit Palästina" haben etwa 50 Menschen vor der Mensa der Freien Universität Berlin demonstriert. Ihnen entgegen stellten sich einige pro-israelische Gegendemonstranten.
Auf der Kundgebung liegt besondere Aufmerksamkeit, da am Wochenende der jüdische FU-Student Lahav Shapira attackiert und verletzt wurde. Ein 23 Jahre alter pro-palästinensischer Kommilitone soll ihn in Berlin-Mitte geschlagen und getreten haben. Die FU steht seitdem in der Kritik, nicht genug für den Schutz jüdischer Studierender zu tun. Mehr zu dem Angriff lesen Sie hier.
Veranstaltet wurde die Demonstration vom "Palästinakomitee FU Berlin". Eine Sprecherin des Komitees sagte vor Ort, dass Israel "auf Apartheid, Unterdrückung und Ungerechtigkeit" basiere. Auf Fragen, ob die Gruppe das Existenzrecht Israels anerkenne, gab sie keine klare Antwort. Den Angriff auf den jüdischen Studenten verurteilte sie, "so wie jede andere Form der Diskriminierung".
FU stellt Strafanzeige
Auf Transparenten war etwa "Stoppt die Heuchelei" zu lesen. Teilnehmer stimmten "Free Palestine"-Rufe an, die die Gegendemonstranten mit "from Hamas" ergänzten. Zwischenzeitlich kam es zu Wortgefechten zwischen den beiden Lagern. Die Polizei ging dazwischen.
Die Demonstranten kritisierten die FU und warfen ihr vor, pro-palästinensische Meinungen unterdrücken zu wollen. Die FU distanzierte sich vorab von der Veranstaltung und stellte nach eigenen Angaben Strafanzeige aufgrund der Inhalte von Plakaten mit dem Aufruf. Sie betonte, dass die Kundgebung auf der Straße stattfinde und daher weder von der FU genehmigt sei noch von ihr unterstützt werde. "Sollte eine nicht genehmigte Veranstaltung auf das Gelände der Freien Universität übergreifen, wird die Hochschule gegebenenfalls von ihrem Hausrecht Gebrauch machen", hieß es.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa