An Bomben gebastelt Rechtsterrorist wegen Anschlagsplänen zu langer Haftstrafe verurteilt
Das Landgericht Potsdam hat einen Rechtsextremisten wegen eines geplanten Anschlags zu einer fast vierjährigen Jugendhaftstrafe verurteilt. Zur Tatzeit war er minderjährig.
Das Landgericht Potsdam hat einen Rechtsextremisten wegen eines geplanten Anschlags zu fast vier Jahren Jugendhaft verurteilt. Der 19-Jährige, der der rechten Szene angehört, wurde unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat schuldig gesprochen.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er Anleitungen zum Bau von Waffen und Sprengsätzen beschafft und mehrere Spreng- und Brandvorrichtungen gebaut hatte. Die Verteidigung forderte zweieinhalb Jahre Jugendhaft, das Gericht folgte jedoch der Forderung der Staatsanwaltschaft. Da der Angeklagte zur Tatzeit noch minderjährig war, fand die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Recherche: Teil der rechtsextremen Gruppe "Totenwaffen-Division"
Die Ermittler waren schon einige Zeit zuvor auf der Spur des jungen Mannes aus Potsdam. In sozialen Medien versuchte er nach einer Mitteilung der Behörden vom Sommer, vor allem Jugendliche für eine "Revolution gegen das System" zu werben. Bereits im Juli 2021 hatte die Polizei bei der Durchsuchung von Räumen des Beschuldigten Chemikalien sowie eine Vielzahl den Nationalsozialismus verherrlichende Dinge gefunden, wie es hieß.
Nach Recherchen des SWR soll Lukas F. Teil der rechtsextremen Chatgruppe "Totenwaffen-Division" gewesen sein. Dort seien Propagandaplakate mit Todeslisten gepostet worden. Sein Vater berichtete dem SWR in einem Interview, dass die Eltern der Radikalisierung ihres Sohnes hilflos gegenübergestanden hätten.
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- Nachrichtenagentur afp
- daserste.de: "Terror-Prozess gegen mutmaßlichen Neonazi 'Lukas F.' wegen kranker Schöffin geplatzt"