Tierquälerei-Vorwurf Promi-Restaurant nimmt umstrittene Delikatesse von Speisekarte
Für die Herstellung von Stopfleber werden Enten oder Gänse zwangsweise gefüttert. In Berlin hat ein Edelrestaurant das umstrittene Gericht nun von seiner Speisekarte entfernt – wenn auch offenbar nicht freiwillig.
Das Berliner Restaurant "Borchardt" hat die Foie gras, also die Stopfleber, von seiner Speisekarte gestrichen. Das teilte zunächst die Tierschutzorganisation "Peta" mit. Nach eigenen Angaben hatte "Peta" Mitte Oktober von einem Gast ein Foto der aktuellen Speisekarte erhalten. Daraufhin habe man die Geschäftsführung des "Borchardt" schriftlich über das Leid der Enten und Gänse bei der Herstellung der Delikatesse informiert.
Zwei weitere Anfragen sowie ein Telefonat später habe das Restaurant der Tierschutzorganisation in einer schriftlichen Antwort mitgeteilt, es gebe keine Foie gras auf seiner Speisekarte. Man habe daraus geschlossen, das sei eine Reaktion auf den eigenen Einsatz gewesen, so "Peta" – wohl zurecht. Denn gegenüber der "Berliner Morgenpost" bestätigte das Berliner Prominenten-Lokal, es werde grundsätzlich keine Stopfleber mehr anbieten.
Stopfleber: Von Tierschützern kritisierte Delikatesse
Foie gras gilt zwar als Delikatesse, doch die Herstellung ist seit Jahren umstritten. Denn dabei werden Enten oder Gänse zwangsgefüttert. Dabei wird Nahrung regelrecht in den Magen der Tiere gepumpt. Tierschützer kritisieren daher das Leid, das die Tiere bei der Zwangsfütterung erfahren.
"Peta" hat laut eigenen Angaben in der Vergangenheit bereits Strafanzeige gegen verschiedene Restaurants wegen Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung erstattet. Auf Nachfrage von t-online hat sich das "Borchardt" noch nicht zu dem Sachverhalt geäußert.
- presseportal.peta.de: "Schluss mit Stopfleber: Restaurant Borchardt serviert seinen Gästen keine Foie gras mehr"
- Telefonische und schriftliche Anfragen an das Restaurant "Borchardt"