Stream vom Brandenburger Tor Bundespräsident Steinmeier mit klaren Worten zu Israel
Nach mehreren pro-palästinensischen Demonstrationen soll nun auch für Israel protestiert werden. Der Bundespräsident soll dabei eine Rede halten.
Ein breites Bündnis von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft über Parteien und Religionsgemeinschaften bis zu Gewerkschaften hat für Sonntag zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel in Berlin aufgerufen. Laut Angaben der Veranstalter haben sich rund 25.000 Teilnehmer am Brandenburger Tor versammelt.
"Israels Sicherheit ist nicht nur deutsche Staatsräson, Israel Existenz zu verteidigen, ist auch die Sache der deutschen Zivilgesellschaft in all ihrer Breite", sagte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck. Die Organisation ist Initiator des Bündnisses. Zum Beginn um 14 Uhr wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Ansprache halten. Sehen Sie seine und andere Reden oben im Livestream bei t-online.
Zahlreiche Spitzenpolitiker angekündigt
Bei der Kundgebung sollen unter anderem der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, Vertreter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Deutschen Bischofskonferenz, des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des Deutschen Gewerkschaftsbunds sprechen. Auch Familienmitglieder von israelischen Geiseln sollen zu Wort kommen.
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Als Vertreter der Parteien sind SPD-Vorsitzende Saskia Esken, der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, CSU-Generalsekretär Martin Huber und der Linke-Vorsitzende Martin Schirdewan angekündigt. Für den Berliner Senat wird der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Rede halten, wie die Senatskanzlei bestätigte.
"Sie kämpfen mit übermenschlichen Kräften"
"Ich appelliere an alle: Kommen Sie zur Kundgebung und hören Sie die Angehörigen der entführten deutschen Staatsbürger an. Sie kämpfen mit übermenschlichen Kräften für ihre Liebsten und wir sollten an ihrer Seite sein", sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert dem "Tagesspiegel" (Sonntag). FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte der Zeitung, Deutschland habe eine historische Verantwortung, sich für den Schutz jüdischen Lebens einzusetzen. "Es ist von größter Bedeutung, dass wir als Gesellschaft am Sonntag ein klares Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden und unserem Wertepartner Israel setzen."
"Der Überfall der Hamas auf unschuldige Zivilisten am 7. Oktober war eine Zäsur in der Konfliktgeschichte des Nahen Ostens", sagte Beck. Für diesen Terrorangriff gebe es keine Rechtfertigung. "Wir sind erschüttert, dass in diesen Tagen Jüdinnen und Juden in Deutschland Angriffsziel von Hass, von Anschlägen, von Gewalttätigkeiten und Drohungen sind. Auch hier wollen wir zeigen: Wir stehen an der Seite der Jüdinnen und Juden."
AfD und große Islamverbände nicht eingeladen
Die AfD ist nicht eingeladen: "Wir als Deutsch-Israelische Gesellschaft genau wie der Zentralrat der Juden arbeiten nur mit den demokratischen Parteien des Deutschen Bundestages zusammen", sagte Beck zur Erläuterung.
Als muslimische Organisation sei die "Alhambra Gesellschaft – Muslime für ein plurales Europa" eingeladen worden, aber kein größerer Islamverband. "Wir haben uns entschieden, angesichts der Äußerungen, die es aus islamischen Verbänden in den zwei letzten Wochen gab, diese nicht einzuladen", sagte Beck. "Die islamischen Verbände sind aufgefordert, aktiv Antisemitismus und Israelhass entgegenzutreten." Viele Muslime in Deutschland hätten eine andere Haltung, als das von den großen Verbänden artikuliert werde, betonte Beck.
- Nachrichtenagentur dpa