Ausschreitungen in Neukölln Verbotene Demo eskaliert: Mutter vor Augen ihres Kindes verhaftet
Trotz eines Verbots der Polizei versammelten sich zahlreiche Menschen am Richardplatz in Neukölln. Es kam zu Verhaftungen.
Auf dem Richardplatz versammelten sich gegen 16 Uhr trotz eines polizeilichen Versammlungsverbots zunächst 30 bis 40 Personen, wie ein t-online-Reporter vor Ort berichtete. Einige von ihnen trugen Palästina-Fahnen und Palästinensertücher. Die Polizei forderte die Anwesenden auf, den Platz zu räumen.
Als sich die Menge, begleitet von der Polizei, weiterbewegte, wurde es unruhiger: Die Menschen riefen "Free Palestine", "From the river to the sea, Palestine will be free" und "Kindermörder Israel".
Polizei verhaftet Mutter
Ein t-online-Reporter vor Ort beobachtete, wie gegen 16.40 Uhr eine Mutter mit einem weinenden Kind auf dem Arm unter lautstarkem Protest festgenommen wurde. Außerdem wurden mindestens zehn weitere Festnahmen beobachtet. Zu diesem Zeitpunkt wuchs die Gruppe auf etwa 100 Personen an.
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Gegen 17 Uhr trafen weitere Einsatzkräfte der Polizei ein, um auf das Demonstrationsverbot hinzuweisen. Sollte weiter demonstriert werden, würden "Rädelsführer" festgenommen, so die Beamten.
Polizei löst Versammlung auf
Mit einer Durchsage forderte die Polizei die Menschen dazu auf, den Platz unverzüglich zu räumen. "Ihre Zusammenkunft wird als verbotene Ersatzveranstaltung gewertet. Die Polizei wird keine Ansammlung jeglicher Art zulassen", hieß es in der Durchsage.
"Alle Personen, die sich nicht entfernen, begeben sich selbst in den Bereich von polizeilichen Maßnahmen, die nötigenfalls mit Zwang durchgesetzt werden", so die Polizei. Daraufhin hat sich die Versammlung laut Reporterangaben weitestgehend aufgelöst.
- Reporter vor Ort