Ausländerfeindliche Parolen Deutsche und Syrer gehen aufeinander los – vier Verletzte
Die alkoholisierten Männer pöbelten den Syrer auf seinem Balkon an. Als sich dieser mit einer ungewöhnlichen Waffe wehrte, rückte die Polizei an.
In Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist es zu einer Schlägerei zwischen einer Gruppe von Deutschen und einem syrischen Zuwanderer gekommen. Dabei wurden am Samstagabend mehrere Personen verletzt, unter ihnen auch ein Polizist. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung, Beleidigung und Angriff auf Polizeivollzugsbeamte.
Nach Angaben der Polizei Neubrandenburg geriet eine angetrunkene Gruppe von zehn bis 15 Deutschen, die an der Wohnung eines Syrers vorbeikam, mit diesem in einen Streit. Der Syrer befand sich auf dem Balkon und wurde von einigen Personen aus der Gruppe mit ausländerfeindlichen Parolen beschimpft.
Daraufhin ging er mit einem Schuhanzieher aus Metall auf die Gruppe los und schlug auf sie ein. Einige der Angegriffenen wehrten sich und prügelten gemeinschaftlich auf den Syrer ein.
Wolgast: Polizisten beenden Streit – und werden angegriffen
Die Polizei, die gegen 23:15 Uhr alarmiert wurde, rückte mit sieben Streifenwagen an und erhielt auch Unterstützung der Bundespolizei. Die Beamten konnten die Auseinandersetzung vorerst beenden, wurden dann jedoch aus der Gruppe heraus angegriffen. Um sich selbst zu schützen, setzten die Beamten körperliche Gewalt und Pfefferspray ein. Zwei Männer im Alter von 19 und 45 Jahren wurden kurzzeitig gefesselt.
Der syrische Staatsbürger kam leicht verletzt in ein Krankenhaus. Zwei Deutsche wurden ebenfalls leicht verletzt, einer von ihnen wurde vom Rettungsdienst versorgt. Alle Tatbeteiligten waren alkoholisiert und wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Die Polizei konnte von zehn Tatbeteiligten die Personalien feststellen.
Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen und sucht nach weiteren Zeugen und Tatbeteiligten. Hinweise nimmt das Polizeirevier Wolgast unter der Telefonnummer 03836/2520 oder über die Internetwache unter www.polizei.mvnet.de entgegen.
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Neubrandenburg vom 8. Oktober 2023