Landgericht Berlin Arafat Abou-Chaker gegen Bushido: Keine Klarheit im Prozess
Es bleibt spannend im Prozess von Bushido gegen den Clanchef Arafat Abou-Chaker und seine Brüder. Ein Experte konnte keine Klarheit bringen.
Im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker, den Ex-Manager von Rapper Bushido, bleiben auch nach der mit Spannung erwarteten Aussage eines Experten zu einer Tonaufnahme wesentliche Fragen offen. Zwar stellte der Sachverständige aus Wien Auffälligkeiten in der rund zweistündigen Tondatei fest. Offen blieb aber, ob diese auf Manipulationen zurückzuführen sind. Er könne nicht ausschließen, dass Ausschnitte raus- oder reingeschnitten worden seien, erklärte Audioforensiker Gernot Schmied am Mittwoch vor dem Landgericht Berlin. Feststellungen dazu habe er aber nicht treffen können.
Die umstrittene Aufnahme war Anfang 2022 aufgetaucht. Sie soll heimlich bei einem für das Verfahren entscheidenden Treffen des Musikers und seines damaligen Managers Arafat Abou-Chaker, der als ein Berliner Clan-Chef gilt, am 18. Januar 2018 angefertigt worden sein. Aus Sicht der Verteidiger widerlegt die Aufnahme die Darstellung von Bushido, der Zeuge und Nebenkläger in dem Strafverfahren ist. Der Anwalt des Musikers ist hingegen von einer Manipulation überzeugt. Beide Seiten interpretierten die Aussagen des Gutachters am Rande des Prozesses für ihre jeweilige Sicht.
Ein Großteil der Vorwürfe gegen Arafat Abou-Chaker (47) und drei seiner mitangeklagten Brüder basiert auf den Aussagen des Rappers. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vor. Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte.
- Nachrichtenagentur dpa