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Rammstein in Berlin: Fans und Protestierende äußern sich klar zu Lindemann


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Rammstein-Konzert in Berlin
Fans äußern sich deutlich zu Lindemann


Aktualisiert am 31.07.2023Lesedauer: 1 Min.
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Deutliche Worte: Fans und Gegner der Band Rammstein prallen in Berlin aufeinander. (Quelle: t-online)

Nach Wochen heftiger Diskussionen um den Umgang mit Frauen steht Rammstein in Berlin auf der Bühne. Zuvor gibt es heftige Proteste. t-online hat sich umgehört.

"Wir sind wieder zu Hause! Danke, Berlin!" Beim Abschied vom Publikum nach gut zwei Stunden Konzert spielt Rammstein-Sänger Till Lindemann auf den Heimstatus der Berliner Band an. Mehr als 60.000 Menschen feiern die sechs Musiker am Samstagabend beim ersten von drei Berlin-Konzerten während der laufenden Stadiontour durch Europa mit frenetischem Applaus.

Vor dem Konzert kommt es wegen der Vorwürfe gegen Lindemann zu Protesten. Vor dem Olympiastadion fordern nach Polizeiangaben rund 300 Menschen ein Verbot der Veranstaltungen. Abgesehen von einigen verbalen Scharmützeln kommt es dabei zu keiner Konfrontation zwischen den vielen Fans und den lautstark Demonstrierenden.

Mehrere Frauen haben – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern Situationen, die sie als beängstigend empfunden haben. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu nicht einvernehmlichen sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück.*

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Knapp 60.000 Zuschauer sind am Samstagabend zum Konzert der Band Rammstein mit Frontsänger Lindemann erschienen.

"Heute befinde ich mich in Berlin vor dem Olympiastadion. Hier findet heute das Konzert von Rammstein statt, was seit mehreren Wochen stark umstritten ist. Und ja man sieht es schon: zu meiner linken sind die Rammstein-Fans, die sich seit Wochen auf dieses Event freuen. Und hinter mir - man hört es wahrscheinlich - ist die Demo, die gegen dieses Event vorgehen will. Wir wollen uns jetzt mal umhören, was die Leute hier so denken."

"Ich steh zu der Band und da interessieren mich die Vorwürfe nicht so."

"Ich liebe die Band als solche wie sie ist, nicht was Till betrifft oder so."

Frontsänger Lindemann werden von mehreren Frauen schwere Vorwürfe gemacht: Er soll sie auf private Aftershowparty gelockt und dort unter Einfluss von Drogen und Alkohol sexuell genötigt haben. Die Band Rammstein bestreitet die Vorwürfe.
Diese Mutter und ihre Tochter haben eine eindeutige Meinung zu den Protesten:

"Kacke, überflüssig"
"Ich kann gar nichts dazu sagen, wie kann man gegen etwas protestieren, obwohl man nicht weiß, was los ist?"
"Ich sehe ihn als Sänger und nicht als Mann."

Ähnlich sehen es auch diese beiden:

"Ich finde, es ist absoluter Humbug. Ich schätze Till Lindemann nicht so ein. Es gab schon immer seinen Extraraum, ich find das ok."

"Es weiß ja keiner. Ist irgendwas bewiesen? Was hat denn Mick Jagger früher immer gemacht? Da standen die Frauen reihenweise an. Da ging er ran an die Schlange: Du, du, du, ihr könnt alle mitkommen."

Auf Seiten der Protestierenden klingt das alles ganz anders:

"Wir erhoffen uns in erster Linie Sichtbarkeit für Betroffene und Stimmen, die sonst eher durch Unterlassungsklagen mundtot gemacht werden, diese in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir wollen hier auch teilweise Rammsteinfans auch zur Reflexion anregen. Mal sehen, ob das klappt. Bisher wurden auch schon Hitlergrüße gezeigt, deswegen ist die Hoffnung eher gering."

Warum trotz der Vorwürfe immer noch viele Frauen zu Lindemann stehen, erklärt sich diese Aktivistin so:

"Frauen sind ja nicht per se Feministinnen, nur weil sie Frauen sind."

"Auch das Phänomen der 'Pick me-Girls', die sagen 'Ich seh das nicht so, wie die Frauen, die protestieren gehen'. Das sind systematische Probleme, die aufgearbeitet gehen müssen. Das ist nicht für alle zugänglich."

Die Meinungen gehen offensichtlich stark auseinander. Die einen wollen Musik und Künstler getrennt verstehen und weiterhin als Fan hinter der Band stehen, die andere Seite sieht ein Gesamtbild und ist daher kritisch.

*Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann am 29. August eingestellt. Es konnten keine Belege für ein strafbares Verhalten gefunden werden. Hier lesen Sie die Details zu der Entscheidung. Damit handelt es sich bei dem Sänger der Band Rammstein weder offiziell um einen Tatverdächtigen noch um einen Beschuldigten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Aufnahmen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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