Uwe Steimle bei Weltkriegsgedenken Umstrittener Kabarettist nennt Putin einen "klugen Politiker"
Uwe Steimle hat am Gedenken zum "Tag des Sieges" in Berlin teilgenommen. Dabei lobte er Wladimir Putin und machte westliche Provokation für den Ukraine-Krieg verantwortlich.
Der umstrittene Kabarettist Uwe Steimle hat am Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs an einer Gedenkveranstaltung in Berlin teilgenommen. Steimle war am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park, wo am Dienstag viele Menschen Blumen für gefallene sowjetische Soldaten niederlegten und den Sieg der Roten Armee über Nazideutschland feierten.
Er sei zum ersten Mal bei der Gedenkveranstaltung, sagte er t-online. Es sei in erster Linie die Sowjetunion, die Deutschland damals vom Faschismus befreit habe. "Es ist auch eine Mahnung: Nie wieder Krieg." Er sei heute gekommen, weil die Widersprüche in der Gesellschaft sich zuspitzten. "Uns wird Russland zum Feind erklärt", dabei gehörten Russland und Deutschland zusammen. "Wir ticken ähnlich, vor allem vom Gefühl her."
Steimle äußerte sich positiv über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er halte Putin "für einen klugen Politiker, der bis jetzt noch seine sieben Sinne beisammen hat". Er könne nur hoffen, dass Putin immer gute Berater habe und sich "immer vom Herzen treiben" lasse. "Ich schätze ihn als Menschen sehr."
"Für mich sind die Russen keine Feinde. Und die Ukrainer auch nicht"
Wie das damit zusammenpasse, dass er sich für Frieden ausspreche? Steimle glaubt: Die Nato habe mehr als 20 Jahre lang immer wieder Manöver an der russischen Grenze abgehalten und Russland damit provoziert. Er halte den Krieg "in gar keiner Weise für gut und richtig", könne Russlands Handeln aber nachvollziehen. Russland und Ukraine seien gegeneinander ausgespielt worden. "Für mich sind die Russen keine Feinde. Und die Ukrainer auch nicht."
Steimle fiel in der Vergangenheit immer wieder mit umstrittenen Äußerungen auf. Unter anderem hatte er Deutschland als "besetztes Land" bezeichnet. 2019 beendete der MDR die Zusammenarbeit mit Steimle. 2020 nahm er als Redner an einem "Querdenken"-Protest gegen Corona-Maßnahmen in Leipzig teil. Bei einem Auftritt im Jahr 2021 lobte Steimle den anwesenden AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla.
- Reporter vor Ort
- welt.de: "MDR beendet Zusammenarbeit mit Uwe Steimle"
- welt.de: "Passanten, die Maske trugen, wurden von Demonstranten rüde angegangen"
- saechsische.de: "Wie Uwe Steimle AfD-Chef Chrupalla unterhält"