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Zum journalistischen Leitbild von t-online.t-online trifft Skandal-Influencer am Flughafen Julian Zietlow ist zurück – und spricht wirr über Familie, Ehe und Drogen
Seit Sonntagmorgen ist Skandal-Influencer Julian Zietlow wieder in Berlin. Eine Begegnung mit einem Mann, der neben sich zu stehen scheint.
Er ist gelandet: Skandal-Influencer Julian Zietlow ist zurück aus Thailand. "So einen geilen Flug" habe er gehabt, sagt Zietlow einem t-online-Reporter, als er am Flughafen BER in Berlin um kurz nach 8 Uhr aus Flug LH1928 aus München steigt.
- Tiefe Einblicke: Julian Zietlow spricht über seinen Penis und gibt Sextipps
Mehrfach sei er in den vergangenen sechs Monaten in Thailand gewesen, nun ist er wieder da – zunächst für einen Monat, wie er sagt. "Ob ich wirklich so lange bleibe oder länger – keine Ahnung." Eine Durchsage weist Fluggäste darauf hin, nur lizenzierten Taxifahrern zu vertrauen. "Krass", sagt Zietlow, "wie die Energie sich hier komplett ändert."
Julian Zietlow: "Vielleicht habe ich in 'nem halben Jahr fünf Kinder"
Der Rückkehr des einst gefeierten Fitness-Influencers geht eine Reihe von Skandalen voraus: Drogen, das Ende seiner Ehe, aus der zwei Kinder hervorgingen, eine angedeutete Schlägerei am Flughafen. Die Medienberichte zu seinen Eskapaden habe er gelesen. "Das fand ich mega unterhaltsam. Ziemlich lustig." Was folgt, ist ein Monolog, dem teils kaum zu folgen ist.
Kein Plan, so Zietlow, sei der beste Plan – er lebe jetzt nur noch nach Gefühl. Und das sage ihm: "Let's go. Wenn du Sex willst, hab Sex. Wenn du essen willst, geh essen." Wer wisse schon, wie sich die Situation um ihn entwickle? "Vielleicht habe ich in 'nem halben Jahr fünf Kinder." Er erkläre sich nicht mehr. "Nur Idioten erklären sich."
Nach Landung am BER: Zietlow vermisst Fler
Ein bisschen tut er es dann doch: Ob er Drogen konsumiert, beantwortet Zietlow nicht direkt. "Du kannst ein Messer nehmen, um jemanden zu töten, du kannst ein Messer nehmen, um dir ein Butterbrot zu schmieren." Durch sie könne er sich selbst neu finden. Auf die zahlreichen Gefahren von Rauschmitteln geht er nicht ein.
Nach Gerüchten um seinen Drogenkonsum distanzierte sich zuletzt auch "Rocka Nutrition" von Julian Zietlow – das Unternehmen, dessen Geschäftsführer der 38-Jährige nach wie vor ist.
Von all dem ist am Sonntagmorgen nichts zu spüren. Zietlow wirkt maximal entspannt, nur einen vermisst der 38-Jährige: Rapper Fler, mit dem er sich seit Jahren zofft. Mehr zu dem Streit der beiden und der angedeuteten Prügelei am Flughafen lesen Sie hier.
Zietlow sieht Kinder "im Moment" nicht
Sechs Monate lang sei er abwechselnd in Thailand und Deutschland gewesen, habe dabei auch Zeit mit Noch-Ehefrau Alina Schulte im Hoff und seinen Kindern verbracht. Werde er die Kinder in Zukunft sehen? "Ich hoffe doch. In diesem Moment sehe ich sie nicht."
Dennoch ist er sicher: "Meine Kinder werden eines Tages sagen: 'Papa, das war das Mutigste, was je jemand gemacht hat. Du zeigst uns, dass man für die Liebe um die Welt reist. Du zeigst, dass Liebe viel mit Energie zu tun hat und man sich nicht täglich sehen muss.'"
"Die Leute sagen, wir sind dafür verantwortlich, die Kinder glücklich zu machen, dabei können die das selber", sagt der 38-Jährige. "Sie müssen nicht durch ihre Helikoptereltern beobachtet werden. Kinder dürfen auch durch Traumata gehen." Dieser Behauptung widersprechen Experten: "Wir wissen heute, dass Traumatisierung im Kindesalter in aller Regel schwerwiegende Kurz- und Langzeitfolgen nach sich zieht", schreibt das Deutsche Institut für Psychotraumatologie.
Alina Schulte im Hoff "ist meine Ehefrau auf dem Papier"
Das Leben in Deutschland habe ihn depressiv gemacht, sagt Zietlow. In Thailand sei es Tag für Tag besser geworden. "Ich hab gestern nicht an heute gedacht. Was an Emotionen reinkommt, kommt rein. Wenn ich an meine Kinder denke und weine, weine, weine, dann darf ich traurig sein als Vater, der sie nicht sieht, aber ein glücklicher Mann, der sich alles nimmt vom Leben."
Ein Faktor in dieser Entwicklung sei Kate Kolosovskaia gewesen, die er auch am Flughafen als seine "spirituelle Ehefrau" bezeichnet. Er gebe ihr ihre "totale Weiblichkeit", sie ihm "meine totale Männlichkeit". "Ich liebe sie bedingungslos, sie ist mein Seelenpartner." Als sie sich ihre Brüste vergrößern lassen wollte, habe er ihr gesagt: "Ich find deine kleinen Titten geil, aber darum geht's nicht. Das ist dein Leben."
Alina? "Das ist meine Ehefrau auf dem Papier." Rücksichtslos? Vielleicht: "Wenn ich Rücksicht auf jemanden nehme, maße ich mir an zu wissen, was dieser Mensch fühlt. Das ist übergriffig."
Julian Zietlow: "Ich weiß nicht, wie es um meine Finanzen steht"
Als sie sich kennengelernt hatten, seien sie beide noch in einer anderen Beziehung gewesen. "Aber wir haben uns unglaublich angezogen. Sie ist für mich bewusstseinserweiternd." Freunde hätten ihn gewarnt, dass Kolosovskaia nur sein Geld wolle. "Ich habe ihr gesagt: Ich weiß selbst nicht, wie es um meine Finanzen steht. Alles, was ich geben kann, ist Liebe."
Bei Onlyfans, einer Plattform, auf der User erotische Inhalte von sich gegen Bezahlung anbieten, hätten sich die beiden angemeldet, weil es dasselbe sei wie Instagram: "Bei dem einen zeigst du dich und bekommst Likes, beim anderen Geld." Früher sei es beschämend für ihn gewesen, sich nackt zu zeigen, auch vor seiner Ehefrau. Das sei jetzt anders: Er folge nur noch seinem "highest excitement" (höchster Begeisterung), sagt Zietlow – und schlendert mit einem Kamerateam Richtung Parkplatz.
- Reporter vor Ort