Zersetzung von Türschlössern Polizei: 50 Einbrüche mit Salpetersäure

Immer häufiger setzen Diebe in Berlin Salpetersäure ein, um in Wohnungen zu gelangen. Die Polizei nannte jetzt konkrete Zahlen.
Die Berliner Polizei hat inzwischen Dutzende Wohnungseinbrüche registriert, bei denen hochkonzentrierte Salpetersäure zur Zersetzung von Türschlössern verwendet wurde. Mit Stand 5. Januar seien es 50 Fälle gewesen, teilte die Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse zur Einbruchskriminalität in Berlin mit.
Zuvor hatte die "B.Z." berichtet. Bislang ist die Säure ausschließlich in Mehrfamilienhäusern angewendet worden, um Türschlösser zu zersetzen, wie es hieß.
Polizei: Handschuhe schützen nicht ausreichend vor Salpetersäure
Die Polizei hatte Ende Dezember vor diesen Taten gewarnt und Betroffene aufgerufen, sich umgehend zu melden. Handschuhe schützten nicht ausreichend vor dem stark ätzenden und atemwegsreizenden Stoff, hieß es. Auch organische Materialien, wie das Holz von Türblättern oder Fußböden, würden von Salpetersäure angegriffen. Die Flüssigkeit unterliegt der Chemikalien-Verbotsverordnung und ist nicht frei verkäuflich, teilten die Behörden mit.
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Nach einem deutlichen Rückgang während der Corona-Pandemie gab es 2022 laut Innenverwaltung in der Hauptstadt wieder mehr Einbrüche. Demnach wurden insgesamt 6.887 Fälle registriert, davon blieb es in 2.920 Fällen beim Versuch. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden nach den Angaben 5.050 Wohnungseinbrüche verzeichnet, davon 2.304 versuchte Einbrüche. Das sei ein Anstieg um insgesamt 36 Prozent, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa