"Queerfeindlicher Hetzer": Polizei Berlin ermittelt wegen Papst-Nachruf

"Queerfeindlicher Hetzer"

Ermittlungen gegen queeres Medium nach Papst-Nachruf

Ein queeres Online-Medium steht im Visier der Berliner Polizei: Es soll in einem Nachruf den verstorbenen Papst Joseph Ratzinger verunglimpft haben.

"Mit Ratzinger starb einer der größten queerfeindlichen Hetzer", prangte an Silvester über einem Nachruf auf den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. auf queer.de. Das Portal muss sich nun möglicherweise deshalb verantworten – die Berliner Polizei ermittelt.

"Die Polizei Berlin ermittelt gegen queer.de wegen der 'Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener'", gab Micha Schulze, Herausgeber der queeren Webseite, bekannt. Auslöser war einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge eine Anzeige, die noch an Silvester bei der Berliner Polizei eingegangen sei.

Herausgeber: "Eine Anklage wäre erschreckend"

Weil ein Anfangsverdacht vorliege, habe die Behörde Ermittlungen aufnehmen müssen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Ermittler. "Eine Anklage wäre erschreckend", kommentierte Schulze den Fall. Man erkläre aber gerne immer wieder, warum Joseph Ratzinger ein queerfeindlicher Hetzer gewesen sei.

Sollten die Ermittlungen weiter fortschreiten und tatsächlich jemals ein Urteil gefällt werden, könnte auf Schulze und seine Kolleginnen und Kollegen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren zukommen – das steht auf den Straftatbestand, der dem Portal vorgeworfen wird.