Wilde Bilder von Party Woher hatte der Remmo-Clan das Tigerbaby?
Der berüchtigte Remmo-Clan posiert mit Tiger. Das SEK rückt in der Familienvilla an, doch das Raubtier ist schon weg. Wo kam es überhaupt her?
Auf Instagram gepostete Videos haben in Berlin einen großen Polizeieinsatz ausgelöst. Auf den Bildern sieht man einen jungen Tiger, der in einem Wohnzimmer aus einer Transportbox schleicht und vorsichtig die Umgebung erkundet. Familienmitglieder streicheln und kraulen die Raubkatze, ein Mann fasst das Tier ruppig am Halsband und zerrt es in die Höhe.
Schauplatz der Videoclips ist die Villa der berüchtigten Großfamilie Remmo in Berlin-Neukölln. Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte t-online: Wegen Hinweisen auf ein Wildtier sei das Veterinäramt des Bezirks am Dienstagabend vor Ort gewesen. Die Polizei habe den Behördenbesuch mit einem Spezialeinsatzkommando abgesichert.
Zoo Berlin: "Tiger in diesem Alter gehören zur Mutter"
Der junge Tiger war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon wieder weg. Und jetzt fragen sich die Ämter: Wo kam die Raubkatze, die nach der "Verordnung über das Halten gefährlicher Tiere wildlebender Arten" wohl gar nicht in der Villa hätte sein dürfen, überhaupt her?
Aus einem ordentlichen Zoo mit Sicherheit nicht, beteuert der Zoo Berlin auf Anfrage von t-online. "In Zoologischen Gärten werden Haltung und Zucht bedrohter Tierarten wissenschaftlich überwacht und von Behörden kontrolliert", teilte der Zoo weiter mit. Man sei überrascht von den Bildern aus dem Hause Remmo.
- Remmo-Spross: Tigerbaby auf Clan-Hochzeit löst SEK-Einsatz aus
Das Jungtier aus den Videos sei schätzungsweise ein halbes Jahr alt, hieß es weiter. "Tiger in diesem Alter gehören zur Mutter", ließ Tiger-Experte Matthias Papies wissen. Grundsätzlich sei eine Handaufzucht und das Ausleihen der wilden Tiere "nicht zu befürworten". Tiger in Privatbesitz würden oftmals unter fragwürdigen Bedingungen gehalten.
Kam das Tigerbaby aus einem Zirkus?
Im Tierpark Berlin hingegen könnten Besucher gerade beobachten, wie ein intaktes Tigerleben aussehe. Papies: "Im Alfred-Brehm-Haus tollen die knapp drei Monate alten Tiger-Jungtiere Luise und Lotte gemeinsam mit Mama Mayang und Tiger-Papa Jae Jae durch ihre Anlage."
Aber woher kommt der junge Tiger dann? Laut "Tagesspiegel" soll die Familie Remmo behaupten, das Tier von einem Zirkus in Schönefeld ausgeliehen zu haben. Ein dort ansässiger Zirkus mit angeschlossenem "Tier-Erlebnispark" war bereits Ende 2021 in die Kritik geraten: Die Tierschutzorganisation Peta prangerte unter anderem Verhaltensstörungen bei den Tigern und den Elefanten an.
- Anfrage an den Zoo Berlin
- Telefonat mit einem Zirkus aus Schönefeld
- Eigene Recherche
- tagesspiegel.de: "SEK-Einsatz in Berliner Clan-Villa: Was macht ein Tiger bei den Remmos?"