Nach Kartoffelbrei-Attacke FDP-Politiker nennt Klimaaktivisten Taliban
Wegen des Kartoffelbrei-Angriffs auf ein Monet-Gemälde hat der FDP Politiker Thomas Sattelberger die Aktivisten als "Klimaschutz-Talibans" bezeichnet.
Der FDP-Politiker Thomas Sattelberger hat die Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" in einem Tweet mit den islamistischen Taliban verglichen. Als Reaktion auf einen Tweet der Journalistin Teresa Bücker, in dem diese andere Vorschläge für Klimaaktivismus von Kritikern der Aktionen der "Letzten Generation" forderte, schrieb Sattelberger: "So kommentiert Medienfrau Teresa Bücker die Taten der Klimaschutz-Talibans."
Für seine Aussage bekam Sattelberger auf Twitter viel Widerspruch. "Im Ernst? Vielleicht solltest du mal googlen, welche Verbrechen Taliban begingen und begehen", schrieb etwa der Nutzer Martin Rothfelder. "Sie haben offenbar jedes Maß verloren", antwortete der Nutzer Dan auf Sattelberger.
Sattelberger reagiert auf Kritik
Zwei Mitglieder der "Letzten Generation" hatten am Wochenende im Potsdamer Museum Barberini ein Gemälde des französischen Malers Claude Monet mit Kartoffelbrei beschmiert und damit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. In einem Interview mit t-online sagte eine Sprecherin der Gruppe, dass die Aktion als Symbol zu verstehen sei. "Die Menschen machen sich mehr Gedanken darüber, dass diese Idylle auf der Leinwand zerstört wird und nicht die reale Schönheit der Welt", sagte Lilly Schubert.
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Der FDP-Mann selbst reagierte auf die Kritik immer wieder mit einem Link zu einem WDR-Artikel von 2011, der die Zerstörung von 1500 Jahre alten Buddhafiguren in Afghanistan durch die Taliban im Jahr 2001 beschreibt.
Das Gemälde blieb unbeschädigt, trotzdem hohe Kosten
Das Museum Barberini teilte mit, dass das Monet-Gemälde selbst dank einer Verglasung durch die Attacke nicht beschädigt wurde. Die Ausbesserung der Schäden am Rahmen und an der Wand würde aber voraussichtlich eine fünfstellige Summe kosten.
Der 73 Jahre alte Münchener Sattelberger saß von 2017 bis 2022 für die FDP im Deutschen Bundestag und war unter anderem Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Im Mai legte er seine Ämter nieder und zog sich aus dem Bundestag zurück. Diesen Schritt begründete er mit schweren Krankheitsfällen im familiären Umfeld.
Sattelberger ist sehr aktiv in den sozialen Netzwerken. Auf Tiktok folgen im fast 150.000 Menschen. Vor kurzem hatte er schon einmal mit einer Äußerung für Aufregung gesorgt, als er die Ampel-Koalition nach der Niedersachsenwahl als "Vergewaltigung der FDP" bezeichnete.
- twitter.com: Tweet von Thomas Sattelberger und Antworten darauf
- bundestag.de: Biografie von Thomas Sattelberger
- sz.de: "Der leise Rückzug des Poltergeists"
- zdf.de: "Ampel-Koalition ist 'Vergewaltigung der FDP'"