"Große Besorgnis" Nach Brand bei Tesla – Bürgerinitiative fordert Produktionsstopp
Durch Löscharbeiten auf dem Gelände der Teslafabrik Grünheide könnte Trinkwasser verunreinigt worden sein. Initiativen fordern, das Werk stillzulegen.
Der Brand auf dem Gelände der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin hat erneut eine Debatte über die Umweltfolgen des Werks ausgelöst. Von verschiedenen Seiten gibt es Sorge darum, dass Grundwasser verunreinigt worden sein könnte. Eine Bürgerinitiative fordert gar einen Stopp der Produktion des US-Autobauers.
Das Feuer an der Fabrik war am frühen Motagmorgen ausgebrochen und führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Ein Papphaufen sei in Brand geraten, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle Oderland zu t-online. Eine hohe Rauchsäule stieg auf. Etwa 900 Kubikmeter Papier, Pappe und Holz standen in Flammen. Das Feuer war gegen 7.45 Uhr weitgehend gelöscht, die Nachlöscharbeiten dauerten aber noch mehrere Stunden lang an.
Feuer bei Tesla in Grünheide: Trinkwasser in Gefahr?
Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden. Da die Teslafabrik aber größtenteils in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt, gibt es Sorgen darüber, dass versickerndes Löschwasser giftige Stoffe ins Grundwasser eintragen könnten.
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Nach Ansicht von Drohnenbildern vom Brand äußerte sich der Chef des Wasserverbands Strausberg Erkner (WSE) im Gespräch mit der "Märkischen Onlinezeitung": "Was dort zu sehen ist, bestätigt deutlich, dass Löschwasser im unbefestigten Bereich versickert“, sagte André Bähler. Da das Grundwasser an dieser Stelle ungeschützt sei, also ohne wasserundurchlässige Abdeckung, "sehen wir das mit großer Besorgnis", so Bähler weiter. Er forderte laut "Märkischer Onlinezeitung" "schnelle, beherzte Maßnahmen", um ein Eindringen von Schadstoffen ins Grundwasser zu verhindern.
Wasserbehörde ordnet Proben an
Der Landkreis Oder-Spree bestätigte dem Bericht zufolge, dass Löschwasser ins unbefestigte Erdreich gelangt sei. Die untere Wasserbehörde habe angeordnet, dass die entsprechenden Bereiche markiert und nach Beendigung der Löscharbeiten "umfangreich ausgekoffert werden und das verbleibende Erdreich beprobt" wird, sagte ein Kreissprecher der "Märkischen Onlinezeitung".
Bürgerinitiativen vor Ort wollen jetzt, dass die Arbeiten in der Tesla-Fabrik ausgesetzt werden. "Die Bürgerinitiative Grünheide und der Verein Natur und Landschaft Brandenburg fordert den sofortigen Produktionsstopp der Gigafactory Grünheide", sagte Manuela Hoyer der "Berliner Zeitung". Sie ist Sprecherin der Bürgerinitiative, die die Tesla-Fabrik in Grünheide ablehnt.
Hoyer kritisierte, dass Tesla die jetzt in Brand geratenen Pappberge nicht besser geschützt habe, etwa in einer Lagerhalle. "Die umweltrechtlichen Maßnahmen sind dort nicht erfolgt", sagte Hoyer der "Berliner Zeitung". Laut dem Bericht fordert auch die Wassertafel Berlin Brandenburg einen Produktionsstopp in Grünheide.