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Weihnachtsmarkt in Berlin: Kritik an dieser Kinder-Attraktion am RAW-Gelände


Angebot für Kinder
Scharfe Kritik an Berliner Weihnachtsmarkt

Von t-online, pb, yer

Aktualisiert am 12.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Historische Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
Der Historische Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände (Archivfoto). (Quelle: Sabine Gudath/imago)
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Tierquälerei oder Kindervergnügen? Eine Attraktion auf einem Berliner Weihnachtsmarkt steht in der Kritik. Die Betreiber wehren sich.

Auf dem Historischen Weihnachtsmarkt am RAW-Gelände in Friedrichshain sorgt das Ponyreiten in diesem Jahr für Kontroversen: Die Tierrechtsorganisation Peta übte am Mittwoch Kritik an der Veranstaltung und fordert ein Ende der Attraktion.

Die Organisation argumentiert, dass die Pferde beim Ponyreiten immensem Stress ausgesetzt seien. Die laute Weihnachtsmarkt-Atmosphäre mit Besuchermengen, Musik und Lichtern überfordert die sensiblen Fluchttiere. Stattdessen bräuchten die Tiere eigentlich eine artgerechte Haltung mit ausreichend Auslauf, gutem Futter und Bewegungsfreiheit.

Besonders kritisch sieht Peta den Einsatz sogenannter Ausbinder, die den Pferden kaum Bewegungsfreiheit lassen. Diese Hilfszügel können zu Verspannungen, Genickentzündungen und Zahnproblemen führen. Laut den Betreibern werden diese auf dem RAW-Gelände aber nicht eingesetzt.

"Nicht mit dem 'Fest der Liebe' vereinbar"

Mareike Homann, eine Fachreferentin bei der Tierschutzorganisation, erklärte: "Es ist nicht mit dem 'Fest der Liebe' vereinbar, dass die sensiblen Tiere für ein kurzes Kindervergnügen missbraucht werden."

Zusätzlich sieht Peta auch die Berliner Kinder selbst in Gefahr: Gutsitzende Helme für die Kleinen gebe es auf dem RAW-Gelände nämlich nicht, ein Sturz vom Pony könnte somit gefährlich enden.

Die Organisation sieht die Deutschen in der Frage auf ihrer Seite: Peta verweist in der Mitteilung vom Mittwoch auf eine Studie aus dem Jahr 2015, wonach zwei Drittel der Deutschen halten Ponykarussells für nicht tiergerecht. Bereits mehrere Städte wie München, Düsseldorf und Mainz hätten Ponyreiten auf Veranstaltungen verboten.

Betreiber: Angebot "nicht ansatzweise" mit Ponykarussells vereinbar"

Die Betreiber des Ponyreitens auf dem Weihnachtsmarkt wehren sich auf t-online-Anfrage gegen die Vorwürfe. Anna Freda vom Ponyhof Spielewald Eiche, von dem Ponys auf dem Weihnachtsmarkt stammen, sagt: "Es ist gut, wenn Menschen achtsam sind, wenn es um Lebewesen geht und richtig Ihre Bedenken zu äußern." Das Angebot auf dem Weihnachtsmarkt sei aber "nicht ansatzweise" mit Ponykarussells vergleichbar, wie sie es früher teilweise auf Weihnachtsmärkten gab.

Die von Peta kritisierten Ausbinder gebe es auf dem Weihnachtsmarkt überhaupt nicht, denn mit diesen würden die Tiere tatsächlich in eine nicht artgerechte Haltung gezwungen, sagt Freda. "Das wollen wir nicht, denn auch bei uns hat das Tierwohl oberste Priorität."

Die Ponys seien als Therapietiere ausgebildet und verfügten über eine ausgeprägte Resilienz in besonderen Situationen. Außerdem würden sie in regelmäßigen Zyklus getauscht. Es gehe bei dem Angebot darum, Menschen Natur- und Umweltschutz zu vermitteln, indem man ihnen Tiere zeige, Aufklärungsarbeit leiste, Familien mitmachen lasse und sie abhole ins Bauernhofleben.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Betreiber des Weihnachtsmarkts

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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