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ARD und ZDF sollten ethische Pornos zeigen – Forderung von Berliner Jusos


Als Gegengewicht zu stereotypen Filmen
Berliner Jusos fordern ethische Pornos in ARD und ZDF

Von t-online, ahi

Aktualisiert am 19.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Mutmaßlicher Pornographiekonsum über das Internet (Symbolbild): Ein 43-Jähriger hat seine Eltern verklagt, weil sie seine Porno-Sammlung entsorgt haben.Vergrößern des Bildes
Mitunter werden schon Minderjährige missbraucht: Verstöße gegen den Jugendschutz sind ein altbekanntes Problem. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

ARD und ZDF sollen dazu beitragen, dass die Porno-Industrie Minderjährige nicht mehr missbraucht. Berliner Jusos fordern, sie sollen ethische Pornos anbieten.

Die SPD-Jugend im Bezirk Berlin-Mitte fordert Pornografie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. In einem Antrag an die Kreisdelegiertenversammlung (KDV) vom Sonnabend – Titel: "Auf in die neue Pornozeit!" – beklagen die Jusos, herkömmliche pornografische Filme würden häufig sexistische und rassistische Stereotype verbreiten.

Die Arbeitsbedingungen vor und hinter der Kamera seien mitunter verheerend. Berichte wie "The Children of Pornhub" würden zeigen, dass Minderjährige systematisch sexuell missbraucht würden und die Porno-Industrie nichts dagegen unternehme. Fälle von Missbrauch und der Darstellung des sexuellen Missbrauchs von Kindern würden nicht nachhaltig von Webseiten großer Unternehmen wie Mindgeek mit Sitz in Luxemburg gelöscht.

Krankenkassen sollen Pornosucht als Sucht anerkennen

Die Kritik ist nicht neu. So hatte etwa schon Ende 2021 das Düsseldorfer Verwaltungsgericht bekannt gegeben, dass die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen frei zugängliche Inhalte von Porno-Anbietern mit Sitz in Zypern zu Recht beanstandet und ihre künftige Verbreitung in dieser Form in Deutschland zu Recht untersagt habe, weil sie gegen den Kinder- und Jugendschutz verstoßen.

Neu ist aber die Forderung, die die Jusos jetzt daraus ableiten. Da es im Internet ein großes Angebot von kostenloser, aber unethischer Pornografie gebe, müsse als Gegengewicht auch feministischer Porno gebührenfrei, dauerhaft und niedrigschwellig zur Verfügung stehen. Die Jusos fordern daher ARD und ZDF auf, eine Filmförderung nach schwedischem Vorbild zu entwickeln und "entsprechende antirassistische und feministische Pornografien anzukaufen und verfügbar zu machen".

Darüber hinaus soll sich die SPD im Bundestag und in den Landtagen dafür einsetzen, dass Pornografiebildung fester Bestandteil im Sexualkunde-/Biologie-Unterricht wird und Lehrer den richtigen Umgang mit dem Thema in der Aus- und Weiterbildung lernen können. Pornosucht soll als Sucht anerkannt werden. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, die Therapiekosten zu übernehmen.

Verwendete Quellen
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