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Probeunterricht Berlin: An diesen Aufgaben scheiterten fast alle Kinder


Fast alle bei Probetag durchgefallen
Diese Aufgaben mussten die Berliner Schüler lösen

Von t-online, yer

09.03.2025 - 17:24 UhrLesedauer: 4 Min.
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Ein Junge verzweifelt über einem Arbeitsblatt (Symbolbild): Es gibt Diskussionen darum, ob die Aufgaben zu schwer waren. (Quelle: Frank Hoermann/Sven Simon/imago-images-bilder)
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Nur 2,6 Prozent der Schüler haben in Berlin den erstmals durchgeführten Probetag für das Gymnasium bestanden. Könnten Sie die Aufgaben lösen?

Im Februar konnten in Berlin Schüler, die keine Gymnasialempfehlung erhalten hatten, erstmals am sogenannten Probeunterricht teilnehmen. Wer ihn bestanden hat, darf sich an einem Gymnasium anmelden.

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Das Ergebnis: Fast alle Kinder sind durchgefallen. Von 1.937 Kindern haben nur 51 den Test geschafft. Das verheerende Ergebnis sorgt für lautstarke Kritik an dem neu eingeführten Probeunterricht.

Die Senatsverwaltung für Bildung wollte die Testaufgaben eigentlich unter Verschluss halten, verwies auf t-online-Anfrage auf rechtliche Gründe, weshalb die Veröffentlichung nicht möglich sei. Die "Berliner Morgenpost" hat die Aufgaben allerdings komplett veröffentlicht. Somit kann nun jeder selbst einschätzen, ob er das Zeug hätte, ein Berliner Gymnasium zu besuchen.

Die Aufgaben waren in insgesamt drei Teilbereiche aufgeteilt, zu deren Bearbeitung die Kinder nach einer kurzen Einführung jeweils 45 Minuten Zeit hatten.

Gruppenarbeit "Spiel mit Murmeln"

In der Gruppenarbeit zu Beginn des Probeunterrichts mussten sich die Kinder mit einem fiktiven Murmelspiel beschäftigen. Auf dem Arbeitsblatt ist ein Kreis abgebildet, auf den mehrere Murmeln geworfen wurden. Zwei Murmeln liegen außerhalb des Kreises, drei innerhalb, eine direkt darauf. Die Murmeln haben verschiedene Farben.

Die Kinder sollen nun zunächst einzeln festlegen, welche Murmel gewonnen hat und daraus eine Spielregel ableiten und aufschreiben. Ganz einfach ist das nicht. Es ist beispielsweise nicht genau erkennbar, welche Murmel am nächsten am Mittelpunkt des Kreises liegt. Anschließend müssen sie in Kleingruppen den anderen Kindern ihre Regeln vorstellen.

Wenn alle in der Gruppe die gleiche Regel aufgestellt haben, müssen die Kinder dann wieder in Einzelarbeit anhand einer vorgegebenen Regel entscheiden, welche Murmel gewonnen hat und dies in ganzen Sätzen begründen. Wenn die Kinder in der Gruppenarbeit noch eine andere Regel kennengelernt haben, müssen sie diese nun anwenden und erklären, welche Murmel demnach gewonnen hätte.

Abschließend sollen die Kinder die beiden Regeln, die sie untersucht haben, vergleichen und entscheiden, welche hinsichtlich ihrer Eindeutigkeit besser ist. Zuletzt sollen sie noch in einen leeren Kreis vier Kugeln so einzeichnen, dass nach ihrer eigenen Regel mehr als eine gewonnen hat.

Aufgaben Mathematik

Der Mathematik-Teil ist in insgesamt sechs Aufgaben unterteilt, die die Kinder alleine bearbeiten müssen.

  • Bruchrechnen: Zuerst müssen Lücken auf einem Zahlenstrahl die dazu passenden Brüche zugeordnet werden. Anschließend müssen zwei Brüche zwischen 2/5 und 3/5 ausgesucht und ebenfalls auf dem Zahlenstrahl eingetragen werden. Zuletzt muss der Bruch 3/4 erst in einem Rechteck dargestellt, dann mit 3 erweitert und das Ergebnis ebenfalls in einem Rechteck dargestellt werden.
  • Körper und Netze: Zunächst müssen die Kinder aus sechs Abbildungen entscheiden, welche davon Würfelnetze sind, also welche davon man ausgeschnitten zu einem Würfel falten könnte. Dann müssen sie entscheiden, ob folgende Behauptung wahr ist: "Ein Würfel ist ein Quader." Zuletzt muss der Weg einer Ameise, der in einem dreidimensionalen Quader nachgezeichnet ist, in ein Quadernetz übertragen werden.
  • Wahrscheinlichkeit und Zufall: In dieser Aufgabe geht es um drei Säckchen, in denen unterschiedlich viele schwarze und weiße Kugeln abgebildet sind. Die Säckchen müssen verschiedenen Aussagen zugeordnet werden, etwa "Es ist möglich, eine schwarze Kugel zu ziehen" oder "Es ist fast sicher, eine weiße Kugel zu ziehen". Dann müssen in ein leeres Säckchen so viele Kugeln gezeichnet werden, dass folgende Aussage stimmt: "Die Chance, eine schwarze Kugel zu ziehen, ist größer als die Chance, eine weiße Kugel zu ziehen."
  • Mathematik im Schwimmbad: In der vierten Teilaufgabe geht es um die Flächengrößen von Schwimmbecken. Zuerst soll die Größe eines abgebildeten Beckens ausgerechnet werden, mit der Hilfe, dass eine Fliese einen Quadratmeter groß ist. Dann muss die Fläche eines rechteckigen Beckens ausgerechnet werden, dessen Seiten 5 und 6 Meter lang sind. Ein weiteres Schwimmbecken, das berechnet werden muss, besteht aus mehreren Rechtecken, weswegen mehrere Rechenschritte notwendig sind. Zuletzt muss noch ein Diagramm zugeordnet werden, das den Weg eines Schülers zum Schwimmbad beschreibt.
  • Anzahl der Besucher im Schwimmbad: Bei dieser Aufgabe müssen Besucherzahlen des Schwimmbads zunächst auf die Millionenstelle gerundet und dann in ein Säulendiagramm übertragen werden. Dann müssen Behauptungen über die Besucherzahlen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.
  • Terme und Gleichungen: In der letzten Mathe-Aufgabe geht es um Terme, die als Bild aus Punkten dargestellt werden können, beispielsweise 4+1 als vier Punkte nebeneinander und einer darunter. Die Schüler müssen nun verschiedene Terme verschiedenen Bildern zuordnen oder Punktbilder so ändern, dass sie zu einem Term passen.

Aufgaben Deutsch

Die Deutschaufgabe des Probeunterrichts ist in drei Teilaufgaben unterteilt.

  • Leseverständnis: Zunächst müssen die Schüler einen Text über den Berliner Zoo lesen. Dann müssen sie Aussagen zum Inhalt auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen und Fragen dazu beantworten. Abschließend müssen Sie selbst einen kurzen Text schreiben, in dem sie selbst für oder gegen einen Besuch des Zoos argumentieren müssen.
  • Umgang mit Sprache: Hier geht es zunächst um Rechtschreibung. In mehreren Sätzen muss je ein Fehler gefunden werden. Beispiele: "Der Wolf lept in einem Rudel", "Der Hals einer Girafe kann bis zu zwei Meter lang werden" oder "Füchse wohnen sowohl in Weldern als auch in Städten". Dann müssen Schreibweisen von Wörtern erklärt werden: Die Kinder sollen begründen, warum Schmetterling mit tt und warum Hund mit d geschrieben wird. Dann müssen Sätze in eine andere Zeitform umgewandelt werden, etwa "Langsam kriecht die Schildkröte über das Gras" ins Perfekt. Schließlich sollen die Kinder noch Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt und adverbiale Bestimmung) benennen und Tipps geben, wie ein sprachlich misslungener Text über einen Hund verbessert werden kann.
  • Verfassen eines Textes: Abschließend müssen die Kinder einen Freitext über einen Eisbären schreiben, der maximal sechs Sätze lang ist. Als Quelle dient ein Steckbrief über Eisbären. Darin enthalten sind aber auch unsachliche Fakten über Eisbären, die die Kinder erkennen und nicht verwenden sollen.
Verwendete Quellen
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